Mit dem Weihnachtskonzert der Realschule in Gauting an diesem Donnerstag wird zugleich das 60-jährige Bestehen gefeiert. Bei ihrer Gründung hieß sie noch Staatliche Mittelschule für Knaben und Mädchen. Es war eine Schule neuen Typs, die im damaligen Volksschulgebäude an der Schulstraße unterkam. Nach der siebten Volksschulklasse konnten die Jugendlichen in drei Jahren den Stoff lernen, der sie zur Mittleren Reife führte. Die Schule in Gauting war neben der Mädchenmittelschule in Tutzing die einzige zwischen München und Weilheim.
Begonnen wurde mit jeweils einer Klasse für Knaben und für Mädchen, 78 Schüler insgesamt. Damals gab es bereits Verzögerungen beim Schulbau, die Volksschule sollte in die umgebauten Räume der ehemaligen Austria-Zigarettenfabrik an der Bahnhofstraße umziehen, die aber nicht rechtzeitig fertig wurden. "So lebte man in drangvoller Enge als Gäste im eigenen Haus", heißt es in der Gauting-Chronik von Karl Mayr. Die Schülerinnen und Schüler kamen aus dem Würmtal, dem Landkreis Starnberg, sowie aus dem Stadtgebiet München und Fürstenfeldbruck. Schon im dritten Jahr nach der Eröffnung zählte die Schule 149 Schüler und 102 Schülerinnen.
Zehn Jahre später, am 1. August 1965, wurde aus der Mittelschule die Gautinger Realschule mit den Klassen sieben bis zehn. Von An fang an war die Schule ein Erfolgsmodell, das bis heute anhält. Als zum Schuljahr 2002/03 die sechsstufige Realschule eingeführt wurde, konnten die ersten Fünftklässler begrüßt werden. Die Schülerzahl stieg auf 600, in zwölf Schulsälen wurden fortan 24 Klassen unterrichtet - ein Neubau war unausweichlich.
Im September 2012 konnte die Würmtal-Realschule das moderne, luftige Gebäude auf dem Schulcampus an der Germeringer Straße beziehen, nun mit einem Zweckverband als Träger. Mittlerweile werden hier 930 Schüler unterrichtet. Ein durchdachtes Schulkonzept mit innovativen Lernmethoden wie iPad-Klassen, Musikklassen, Bilingualem Sachfachunterricht, Pausenradio, Schulband, S-Bahn-Schulbegleiter, Schulsanitätsdienst oder Projekten wie "Brücken nach Bosnien" oder "Schüler laufen für Schüler" zeichnen die Schule aus. Für Realschuldirektor Manfred Jahreis gehören indes auch Soft Skills, wie Höflichkeit, Respekt und Pünktlichkeit und die Förderung sozialer Kompetenzen zum Schulprofil.