Gauting:Radler organisieren sich

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) gründet einen Kreisverband im Fünfseenland - und hat auf Anhieb 190 Mitglieder.

Blanche Mamer

Gauting/StarnbergRadfahren ist in. Organisierte Radtouren, Aktionen wie der Radltag oder Aktivitäten wie Stadtradeln werden immer populärer. Und immer mehr Radfahrer organisieren sich im Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC), versuchen dort, auf der politischen Ebene ihre Interessen durchzusetzen. 190 Mitglieder zählt der ADFC bereits im Landkreis Starnberg. In Gauting hat sich nun der Kreisverband gegründet und einen Vorstand gewählt. Vorsitzender ist Anton Maier aus Feldafing, der sich bereits seit mehr als 20 Jahren für die Radfahrer in der Region einsetzt.

Erling Fahradfahrer

Radfahren ist in: Organisierte Radtouren, Aktionen wie der Radltag oder Aktivitäten wie Stadtradeln werden immer populärer. Foto: Georgine Treybal

(Foto: Georgine Treybal)

Die Zeit ist reif. Der Radverkehr wird in den nächsten Jahren zunehmen, denn der Sprit wird immer teurer und Klimaschutz immer wichtiger", sagte Landesgeschäftsführer Markus Schildhauer. Zwei Ortsgruppen gibt es bisher: in der Kreisstadt Starnberg und in Gilching. Auch in Weßling, Herrsching und Gauting gibt es eine Reihe von Aktiven, die sich bisher im Rahmen von Sportvereinen oder als Kleingruppen organisiert haben. Bereits vor sechs Jahren hatten einige ADFC-Mitglieder versucht, einen Kreisverband zu gründen. "In der Zwischenzeit sind wir vor allem Rad gefahren", scherzte Maier und berichtete von den gemeinsamen Touren und den verkehrspolitischen Aktivitäten. Allerdings sei es nicht gelungen, die Radwegbenutzungspflicht zu überprüfen. Auch bei der Einrichtung von durchgehenden Radwegen sei man nicht viel weitergekommen, bedauerte er.

Das alles könnte nun besser werden. "Ein Kreisverband stellt eine Lobby dar, kann politisch aktiv werden und Druck machen", sagte Schildhauer. Im Fünfseenland ist die Zeit jetzt günstig für eine stärkere Mitsprache, da sich der Landkreis an der Arbeitsgemeinschaft "Fahrradfreundliche Kommunen in Bayern" beteiligt. Diese Initiative von Städten und Landkreisen will ein Zeichen setzen für eine stadtverträgliche Mobilität und Klimaschutz und muss in den kommenden vier Jahren einige Ziele umsetzen und nachweisen. "Der Landkreis hat sich verpflichtet, die Kriterien zu erfüllen", so Schildhauer.

Der ADFC ist bereits auf einem guten Weg, bei politischen Entscheidungen gehört zu werden. Immerhin zählt er 23 000 Mitglieder in Bayern und mit Starnberg nun 43 Kreisverbände. Geplant ist, ein gemeinsames Programm mit den Touren der einzelnen Gruppen zu erstellen, Infos und Berichte ins Netz zu stellen, neue Mitglieder zu gewinnen und Kontakte zu den Kommunen aufzubauen. Denn der Verband darf nun bei Bebauungsplänen ganz offiziell seine Vorbehalte mitteilen und sich bei Straßenbauvorhaben einmischen. Als Erfolg nannte Schildbauer, dass 2012 in Starnberg ein Fahrradverleihsystem eingeführt werden soll. Ein wichtiges Ziel für den Landesverband sei, Strukturen zu schaffen für die Zeit nach Innenminister Joachim Herrmann, selbst ein passionierter Radfahrer und zuständig für den Radwegeausbau.

In den Vorstand gewählt wurden: Sebastian Fuchsberger und Egon Starp aus Gauting, Birgit Königbauer aus Gilching und Wolfgang Fries aus Weßling.

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