Gauting:Neues Wohnviertel mit Supermarkt

Ein Wettbewerb soll Vorschläge für die Entwicklung von drei Hektar Grund an der Ammerseestraße bringen

Von Michael Berzl, Gauting

An der Ammerseestraße in Gauting entsteht ein neues Wohnviertel mit einem Supermarkt. Von einem mit insgesamt 44 000 Euro dotierten Realisierungswettbewerb erhofft sich die Gemeinde Vorschläge, wie das mehr als drei Hektar großen Gelände gelungen gestaltet werden kann. Bisher befinden sich dort noch ehemalige Firmengebäude; dahinter erstrecken sich Wiesen. "Wir wollen dort innovative Wohnformen haben und bezahlbaren Wohnraum schaffen", erklärte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. Mit großer Mehrheit hat sich der Gemeinderat am Dienstag für den offenen Wettbewerb ausgesprochen und den Auslobungstext gebilligt.

Das Gebiet am südlichen Ortsrand, auf dem die Gemeinde ein Quartier mit mehrstöckigen Häusern mit Geschosswohnungen und Einfamilienhäusern sowie einem Laden plant, erstreckt sich zwischen Ammerseestraße und Pötschenerstraße. Es endet im Westen und Osten an bebauten Grundstücken an der Paul-Hey-Straße und der Danziger Straße.

Die Suche nach geeigneten Vorschlägen für die Entwicklung des Areals durchläuft zwei Phasen. Ende September tagt zum ersten Mal ein Preisgericht, in dem außer Architekten und Behördenvertretern, Bürgermeisterin und Gemeinderäten auch Vertreter der Grundeigentümer sitzen. Dazu gehören außer der Gemeinde Gauting auch das Katholische Siedlungswerk und die Diehl-Gruppe in Nürnberg, der die ehemaligen AOA-Gebäude gehören. Bis zu 20 Teilnehmer werden ausgewählt, die dann bis Mitte Dezember ihre Unterlagen einschicken können. Anfang Januar entscheidet das Preisgericht. Danach sollen die Arbeiten ausgestellt werden. In den Wettbewerbsunterlagen ist die Rede von einem "attraktiven Wohnquartier", in dem auch "angemessene und qualitätvolle Freiräume" vorgesehen sind.

Vertreter von Grünen und SPD sowie Tobias McFadden und die Parteifreie Kirsten Platzer haben gegen den Wettbewerb votiert. Vor allem der geplante Supermarkt stößt bei Kritikern auf Missfallen. Als erneut eine Debatte darüber entbrannte, wurden insbesondere Mitglieder der CSU-Fraktion etwas ungeduldig. Eva-Maria Klinger sagte: "Mit dem Thema beschäftigen wir uns jetzt seit Jahren, haben zig mal darüber diskutiert und Beschlüsse gefasst." Michael Vilgertshofer erklärte: "Wir haben fundamentale Meinungsunterschiede wegen des Supermarkts und werden uns da wohl auch nicht einigen. Irgendwann werden wir das per Mehrheit entscheiden". Wie die Mehrheitsverhältnisse dann aussehen werden, machte auch die Abstimmung am Dienstag wieder deutlich.

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