Gauting:Kritischer Blick auf Flughafenverkauf

Gautinger Grüne wehren sich gegen mögliche Ausweitung der Luftfahrt

Nach dem Verkauf des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen haben jetzt die Gautinger Grünen erklärt, die weiteren Pläne der neuen Eigentümer Triwo und Beos kritisch zu begleiten. So dürfe der Flugbetrieb nicht ausgeweitet werden. Dagegen könnte sich auf den Flächen des Flughafens, die auf Gautinger Gebiet liegen, "flugaffines Gewerbe" ansiedeln. Denkbar sei es hierbei, den bereits bestehenden Bebauungsplan für ein Gewerbegebiet mit 4,5 Hektar auch nach Norden auf etwa zehn Hektar zu verlängern, heißt es in einer Pressemitteilung des Ortsverbandes der Gautinger Grünen.

Eine klare Absage wird hingegen den Plänen der Gemeinde Gauting erteilt, im Unterbrunner Holz ein Gewerbegebiet von 75 Hektar auszuweisen. Das wäre ein "drastischer Eingriff in Natur und Umwelt", in ein Landschaftsschutzgebiet von 30 Hektar mit Bannwald. Zudem sei der Bereich ein Wasserreservoir und von erheblicher Bedeutung für die Gemeinde Gilching und dürfe nicht verkleinert werden. Angesichts dieser Eingriffe sei zudem wegen möglicher Klagen mit "starkem Zeitverzug dieser Planungen zu rechnen", betonen die Gautinger Grünen.

Es sei ihnen zwar bewusst, dass ihre Gemeinde höhere Einnahmen auch durch mehr Gewerbesteuer benötige. Das wäre aber auch dann möglich, wenn die Flächen am Sonderflughafen sowie kleinere, ortsnahe Areale im Westen Gautings erschlossen würden. Nach Ansicht der Öko-Partei kämen die ungenutzten Flächen auf dem Gelände der Asklepios-Klinik in Betracht, zumal sie bereits entwickelt seien. Das sind laut Grüne "maßvolle Vorschläge", die zügiger umsetzbar wären und den Gautinger Haushalt entlasten würden. "Großflächige Versiegelungen in ökologisch wertvollen Gebieten wie dem Bannwald auf Kosten der Nachbargemeinde Gilching" seien dagegen nicht vertretbar, warnen auch die Kreisgrünen. Deren Bundestagskandidatin Kerstin Täubner-Benicke erklärt dazu: "Dem Ausverkauf unserer Heimat müssen wir entschieden entgegentreten." Die Gilchinger befürchten, wegen der neuen Pläne ihren Trinkwasserschutz und das Naherholungsgebiet zu verlieren.

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