Gauting:Komplizierte Entsorgung

Gautings Altenheim wird abgerissen; Abriß des Caritas-Altenheims

Die Steinskulptur von Ferdinand Filler wird im Caritas-Mädchenheim zwischengelagert und in der neuen Grünanlage wieder aufgestellt.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Caritas beginnt mit dem Abriss des Altenheims Marienstift in Gauting. Das neue Haus wird nicht vor Mitte 2018 fertig sein. Nach dem Ärger über den Umgang mit Kunstwerken ist der Verband nun vorsichtig geworden

Von Blanche Mamer, Gauting

In der Gautinger Schulstraße rücken die Bagger an. Auf dem Gelände des Caritas Altenheims Marienstift, das seit Ende 2013 leer steht, haben die Abrissarbeiten begonnen. Angefangen wurde mit der Grünanlage. Büsche, Beete und Bäume wurden bereits entfernt. "Momentan werden die alten Bäume , die erhalten bleiben, gesichert", sagte Adelheid Utters-Adam, Sprecherin der Caritas.

Bevor die Abrissbirne im Januar komme, müssen die Altmaterialien sortiert und dann entsorgt werden. In riesigen Containern wird Glas, Holz, Kunststoffe und Verbundmaterial gesammelt. Das Gebäude aus dem Jahr 1969 stelle enorme Anforderungen an die Entsorgung, sagte Utters-Adam. Die Arbeiten haben sich verzögert, das bestätigte die Sprecherin. Der Caritasverband berichtet auf seiner Homepage nämlich noch vom Baubeginn im Frühjahr 2016. Realistisch ist jedoch frühestens Ende 2016. Der Bauantrag mit der überarbeiteten Planung soll Anfang kommenden Jahres dem Bauamt vorgelegt werden. "Wir rechnen mit einer Bauzeit von eineinhalb Jahren", sagte die Sprecherin des katholischen Sozialverbandes. Das neue Caritas-Seniorenheim Marienstift - benannt nach der Stifterin des Grundstücks Maria Gleixner - könnte somit Mitte 2018 bezugsfertig sein.

Die Kraillinger Architektin Michaela Weiss vom Münchner Büro Wallis & Weiss hat die Pläne, die sie vor zwei Jahren im Gautinger Gemeinderat vorstellte, überarbeitet. Es bleibt, wie vorgesehen, bei drei getrennten Gebäuden. Die Pflege kommt in ein vierstöckiges Haus mit 52 Betten, zwei dreistöckige Häuser sind fürs betreute Wohnen geplant. Zwischen den Gebäuden wird eine kleine Parkanlage entstehen, die in die Hanglage übergehen soll.

Wie die Parkplatzsituation gelöst wird, konnte Utters-Adam nicht sagen. Eine Tiefgarage war von der Caritasleitung als zu teuer eingestuft worden. "Die Projektsteuerung wurde neu organisiert, denn wir müssen im Kostenrahmen bleiben", so die Sprecherin. Dieser soll bei zwölf Millionen Euro liegen.

Bemerkenswert ist, dass sich der Umgang der Caritas mit Kunst geändert hat. Nach dem Ärger, den der zunächst geplante Abbruch des Mosaiks des Gautinger Künstlers Adolf Kleemann (1904 - 1989) im Foyer verursacht hatte, war klar, dass die Steinskulptur in der Grünanlage des Altenheims bewahrt werden müsse. So soll "Die Lesende" von Ferdinand Filler durch einen Fachmann abgebaut, im Caritas-Mädchenheim in Gauting zwischengelagert und in der neuen Grünanlage wieder aufgestellt werden. Filler (1902 - 1972) hatte seit dem Krieg sein Atelier in Königswiesen. Beide Kunstwerke waren von der Caritas für das Gautinger Altenheim in Auftrag gegeben worden. Das Mosaik konnte durch das Engagement des Gautingers Klaus Heinecke gerettet werden. Er hat für Ausbau, Restaurierung und Wiedereinbau etwa 11 000 Euro gesammelt.

Da sich auch die Pläne für das Seniorenprojekt an der Starnberger Straße konkretisieren, "könnten wir in den nächsten zwei Jahren bei der Versorgung unserer Senioren von Null auf zweihundert kommen", sagte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger bei der Bürgerversammlung.

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