Neues Mobiliar fürs "Bosco" :Komfortabler sitzen

Perfekte Optik, bequemer Sitz: Der Gautinger Kulturtempel "Bosco" hat dank vieler Spender für 95 000 Euro das Mobiliar austauschen können. Zum erstklassigen Kulturgenuss gibt's jetzt auch komfortable Sitzgelegenheiten

Von Blanche Mamer, Gauting

Die neuen Stühle im Bosco sind da: Ferrari-Rot leuchtet jetzt der Zuschauerraum, wenn man von der Bühne hinunterblickt. 297 Stühle der Marke "Milano light" von der Firma Brunner stehen aufgereiht nebeneinander. Die Platznummern sind auf schwarzen Stoffschildchen an der Rückenlehne angebracht. "Die Optik ist perfekt", sagt eine der Stuhlspenderinnen, die zur Präsentation gekommen war. Auch das Sitzen hat eine ganz neue Qualität: "Total bequem", erklären mehrere Stuhlsponsoren später, denn die neuen Stühle haben auch gepolsterte Rückenlehnen.

Bürgermeisterin Brigitte Kössinger scherzt, dass nun womöglich niemand mehr zur Pause in die "Bar Rosso" gehen wolle. Sie findet jedoch auch, dass die Besucher jetzt zum "erstklassigen Kulturgenuss die komfortablen Sitzmöbel genießen können". Nun, es war ein langer Weg, bis 320 neue Stühle angeschafft werden konnten. 95 000 Euro haben sie gekostet, auf den ersten Blick ein enormer Betrag. Doch wenn man rechnet, dass sie in den kommenden 20 Jahren womöglich von noch mehr als den bisherigen 25 000 Besuchern pro Jahr besessen werden, dann klingt die Summe schon viel angenehmer.

Neue Stühle für das Bosco

Von den insgesamt 320 Stühlen in Ferrari-Rot - Modell "Milano light" - passen exakt 297 in den großen Saal des Gautinger Bosco.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

"Ja, sie sind teuer, doch sie sind schön und bequem und auf Sicherheit getestet", sagt Bosco-Managerin Amelie Krause und erklärt, dass die Versammlungsstättenverordnung Normen vorgebe, "die unsere alten Stühle bei weitem nicht mehr erfüllt haben". Diese stammten noch aus der Zeit des katholischen Don-Bosco-Heimes, waren wacklig, das Holz splitterte, es gab Bruchstellen zwischen Lehne und Sitz, die Stahlbeine waren instabil und reparieren konnte man die Stühle auch nicht mehr. Doch nicht alle sind auf dem Wertstoffhof gelandet. "Wir arbeiten nachhaltig", sagt Bauamtsleiterin Christiane Ait. Es gab nämlich eine wahre Stuhl-Rochade in Gauting: 130 gut erhaltene Stühle sind an den Gautinger Sportclub geliefert worden, während weitere 60 silbergraue Stühle aus der "Bar Rosso", die aus dem Bestand des Instituts für Jugendarbeit stammten, in die Remise weitergereicht wurden. "Nun sind alle versorgt", meint Ait dazu. Sie war zusammen mit dem Bosco-Team an der Auswahl und dem Probesitzen beteiligt. Ausprobiert wurden zwölf verschiedene Stühle. "Einige Typen schieden sofort aus, doch zum Schluss haben wir uns auf diese geeinigt", sagt Amelie Krause. Das Besondere: Die Stühle haben verchromte Metallgestelle mit integrierten Verbindern, die sich je nach Nutzung herausziehen lassen. Die Sitzschale ist aus dreizehnfach verleimtem Buchensperrholz, die Polster sind mit schwer entflammbarem Stoff bezogen.

Die Bosco-Leiterin freut sich zudem, dass die vom Theaterforum gestartete Spendenaktion so erfolgreich war. Allein durch private Sponsoren kame 18 000 Euro zusammen. Die Namen der Sponsoren sind auf einer Tafel notiert, die im Foyer angebracht wird. Zwei Benefizkonzerte von renommierten Gautinger Musikern brachten weitere 14 000 Euro ein: Im September trat Julia Fischer zusammen mit Daniel Müller-Schott auf, im November kam Ingolf Turban mit Ani Takidze. Sie spendeten ihre Gage. Damit konnten die Kosten für die Gemeinde um 32 000 Euro reduziert werden. Das hat den damals neugewählten Gemeinderat veranlasst, die im Haushalt eingestellten Mittel freizugeben. Bei der Genehmigung der neuen Stühle war nämlich angeregt worden, dass sich das Gautinger Kulturhaus - ganz nach Vorbild der Bayerischen Staatsoper - ebenfalls um Sponsoren bemühen solle.

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