Der italienische Koch Gennaro Donato übernimmt das Salettl bei Schloss Fußberg an der Würm in Gauting. Ein Vorvertrag mit einer Laufzeit bis zum Oktober wurde am Mittwoch unterschrieben, teilte die Gemeinde mit. "Über den Sommer wird er mit einem ersten feinen Angebot aus Cappuccino, Latte macchiato und Kuchen starten", kündigt Rathaussprecherin Charlotte Rieboldt an. Der genaue Eröffnungstermin steht aber noch nicht fest. Zunächst müssen die Behörden das neu hergerichtete Lokal in dem Nebengebäude abnehmen, das ursprünglich als Hausmeisterwohnung diente, später als Büro und Kinderhort genutzt wurde. Für diesen Freitag hat der neue Mieter einen Ortstermin mit Mitarbeitern des Starnberger Gesundheitsamts vereinbart. "Wir sind dabei. Termine ohne Ende, aber wir kriegen das hin", sagte der 46-Jährige, der seit dem vergangenen August mit seiner Familie am Eremitenweg in Gauting wohnt, der SZ.
Donato beschreibt sich selbst als "Starkoch". In Italien habe er in Fünf-Sterne-Hotels gearbeitet; zuletzt hatte er auf der Schwanthaler Höhe in München ein Restaurant, das er nun aber aufgegeben hat. In Manching bei Ingolstadt betreibt er noch einen Catering-Service, der sich auf große Hochzeiten spezialisiert hat. Das würde passen, denn auch in der Remise gegenüber vom Salettl werden gelegentlich Hochzeiten gefeiert. Die vielen Fahrten nach Ingolstadt würde sich Donato gerne ersparen - auch um mehr Zeit zu haben für seine erst 13 Monate alte Tochter Letizia.
Vorerst aber halten den Koch noch die Behörden auf Trab. Wie es in einer Mitteilung der Gemeinde heißt, werde die endgültige technische Abklärung und Umsetzung einige Wochen in Anspruch nehmen. Daher habe sich Donato für einen Start mit einer "kleinen Lösung" entschieden. Sobald das Landratsamt alle Genehmigungen erteilt habe, wolle er bis zum Herbst sein Salettl-Konzept ausbauen und sein Angebot erweitern. Mit einer bunt gemischten Mittagskarte wolle er auch Gautinger Unternehmen von seinem Angebot überzeugen. Bürgermeisterin Brigitte Kössinger ist überzeugt: "Lieber starten wir jetzt schon in eine schöne Sommersaison, als dass das Juwel im Schlosspark weiter brach liegt. Außerdem war die Nachfrage durch unsere Bürger so groß, dass wir nicht länger warten wollten."
Bei der Möblierung zeige sich Donato als "Weltmeister im Improvisieren". Da die bestellte neue Einrichtung einige Wochen Lieferzeit hat, gibt es auch hier eine vorübergehende Lösung. Seit einigen Tagen schon stehen schwarze Korbstühle und Tische im Schlosspark.
Donato war nach einer öffentlichen Ausschreibung der Gemeinde in die engere Wahl als Schlosscafé-Wirt gekommen. Favorit war zwar zunächst ein anderer Bewerber, der hatte aber wegen der Vertragsbedingungen der Gemeinde eine Absage erteilt.