Gauting:Gymnasiasten brauchen mehr Platz für Sport

Fußballtraining des Inklusionsteams; Inklusionsfußballteam

Junge Fußballer dehnen ihre Muskeln in der Halle des Gautinger Gymnasiums. Für den regulären Sportunterricht reicht der Platz aber nicht mehr aus.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Schulleiterin beantragt den Neubau einer Dreifachturnhalle. Ausgaben in Höhe von 3,5 Millionen Euro sind in der Finanzplanung der Gemeinde für die nächsten Jahre vorgesehen. Der Standort ist noch unklar

Von Michael Berzl, Gauting

Die Direktorin des Gautinger Gymnasiums wünscht sich eine neue Dreifachturnhalle für ihre Schule. Das sei notwendig, um auf Dauer ordnungsgemäß den vorgeschriebenen Sportunterricht anbieten zu können, sagte sie am Freitag der SZ. Die Gemeinde hat dafür Ausgaben in Höhe von 3,5 Millionen Euro in der Finanzplanung für die kommenden Jahre vorgesehen. Genauere Pläne für den Neubau gibt es aber noch nicht, auch der Standort ist nicht geklärt.

Auf dem Campus am Ortsrand von Gauting ist das Anfang der siebziger Jahre gebaute Otto-von-Taube-Gymnasium die älteste der drei Schulen. Dementsprechend alt ist auch die Zweifachturnhalle, die in vielerlei Hinsicht nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht. Auch der Platz reicht nicht mehr aus; knapp 1100 Buben und Mädchen werden derzeit im Gymnasium unterrichtet. Das sind viel mehr als in Hauptschule und Realschule nebenan, die mit wesentlich moderneren Sportstätten ausgestattet sind. Dort dürfen auch die Gymnasiasten turnen, unter Nachbarn hilft man sich da aus. "Etwa die Hälfte unseres Unterrichts findet bei den Kollegen statt", sagte Oberstudiendirektorin Sylke Wischnevsky der SZ. Das funktioniert zwar einstweilen, bringt aber auch Einschränkungen mit sich. Am kommenden Montag zum Beispiel finde in der Realschule eine Lehrprobe statt, dann müsse der Oberstufensport im Gymnasium ausfallen. "Ich denke, dass wir auf Dauer nicht ohne eine eigene Dreifachturnhalle auskommen", erklärt die Schulleiterin. Sie habe deshalb einen Neubau bei der Gemeinde beantragt.

Völlig unklar ist aber noch, wo so ein Neubau entstehen könnte. Denkbar wäre zum Beispiel, die alte Halle, die direkt an das Gymnasium angebaut ist, abzureißen und so Platz zuschaffen. Im Rathaus gibt es aber auch die Überlegung, im Bereich der anderen Sportstätten eine geeignete Fläche zu finden. Geld ist schon einmal eingeplant, aber erst in den Jahren 2018 und 2019. Allerdings legt sich die Gemeinde mit diesen Posten in ihrer Finanzplanung noch nicht fest, dass dann tatsächlich auch gebaut wird; es handelt sich um eine Art Absichtserklärung. So hat das Projekt in den außergewöhnlich ausführlichen Haushaltsberatungen, die am Donnerstag zu Ende gegangen sind, auch noch keine Rolle gespielt.

Da ging es vor allem um die Aufgaben, die noch in diesem Jahr zu erledigen sind, und darum, wo angesichts knapper Kassen noch gespart werden kann. So bekommen zum Beispiel die Reitvereine in der Holzschleif an der Würm und in Hausen viel weniger, als sie beantragt haben. Investitionskostenzuschüsse von jeweils mehr als 30 000 Euro wollten sie von der Gemeinde haben, um ihre Anlagen zu modernisieren, doch zugesagt sind nun wesentlich geringere Beträge. Ähnlich ergeht es den Baseballern der Gauting Indians, die ebenfalls mit weniger Geld auskommen müssen, als sie beantragt haben.

An der aufwendigen Reparatur des historischen Mühlrads in der Würm hingegen hält die Gemeinde fest. Die Mittel in Höhe von 120 000 müssten verbindlich bereitgestellt werden, weil parallel eine Spendenaktion läuft, erklärte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger im Finanzausschuss. Bisher wurden etwa 16 000 Euro gespendet. Das alte Mühlrad, in das in den vergangenen Jahren viel Geld investiert wurde, steht still, weil die Lager kaputt sind.

Auch in diesem Jahr noch soll für die Gautinger Tafel ein Neubau errichtet werden. Bisher ist die karitative Einrichtung, die Lebensmittel an Bedürftige verteilt, in einem alten Gebäude am Krapfberg untergebracht. Neue Räume sollen auf einem Grundstück an der Grubmühlerfeldstraße bei der Gautinger Insel, einer Koordinationsstelle für soziale Dienste, geschaffen werden.

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