Gauting:Griechischer Wirt im Sportlerstüberl

Sportlerwirt Taki Christou; Sportlerwirt in Gauting

Der neue Gautinger Sportlerwirt Taki Christou mit der GSC-Vorsitzenden Elisabeth Wetlitzky.

(Foto: Franz X. Fuchs)

Taki Christou übernimmt das Lokal des Gautinger Sportclubs am 1. August

Von Blanche Mamer, Gauting

"Ich wollte immer ein eigenes Lokal", sagt Taki Christou und klingt ganz zufrieden. Denn sein Traum wird Realität: Er übernimmt die Gaststätte vom Gautinger Sportclub (GSC), der Vertrag mit dem Verein ist bereits unterzeichnet, in dieser Woche fand die Übergabe der Räume statt. "Jetzt werden Lokal, Küche und Terrasse umgestaltet und neu eingerichtet und zum 1. August wird eröffnet", sagt der 47-jährige Grieche, der bis vor kurzem das Restaurant des Hotels am See in Tutzing führte, die Taverna "Santorini". Davor war er im Szene-Restaurant Cavos in der Königinstraße in München, das Ende vergangenen Jahres schließen musste. Von dort hatte Christou das Küchenteam nach Tutzing mitgenommen, jetzt werden ihn drei der Mitarbeiter nach Gauting begleiten.

"Wir haben einen neuen, sehr motivierten Wirt, der mit Engagement und Begeisterung seine Sache angeht", hatte GSC-Vorsitzende Elisabeth Wetlitzky der SZ mitgeteilt. Für Anliegen und Bedürfnisse der Abteilungen zeige er sich offen, betonte die Vorsitzende. Dass mit dem Santorini wieder ein griechisches Lokal Clubgaststätte werde, sei kein Problem, sagte sie. Christou habe viel Erfahrung und sei flexibel in der Gestaltung der Karte. Christou, der in Offenbach geboren wurde, ist seit mehr als 30 Jahren in der Gastronomie tätig. Nach seiner Ausbildung in Deutschland hatte er 15 Jahre lang ein Restaurant auf der Insel Santorin. Vor fünf Jahren kam er zurück nach Deutschland und war dann viereinhalb Jahre Betriebsleiter im Cavos. "Ich bin kein ausgebildeter Koch, doch ich kümmere mich mit Leib und Seele um die Gäste", sagt er von sich. Und das werde auch seine Hauptziel in Gauting sein - die Gäste zufrieden zu stellen. Das Santorini, immerhin der dritte Grieche in Gauting, soll nicht nur für die Mitglieder des Sportvereins attraktiv sein, sondern für alle Gautinger, die gern essen gehen. "Das Lokal liegt ja etwas außerhalb. Es ist ruhig, kinderfreundlich, mitten im Grünen mit einer schönen Terrasse, aus der man viel machen kann", schwärmt der zukünftige Wirt. Das Konzept sei gut: eine leichte Kost aus frischen Zutaten, die typisch griechischen Spezialitäten immer frisch zubereitet, vom Vorspeisenteller zum klassischen Gyros, den Lammkoteletts bis zur Suppe nach Jahreszeit und gerade mal zwei Grillplatten. Christou arbeitet mit Abendkarten und ist, wie er sagt, offen für die Wünsche der Gäste. So werde er für Kinder auch mal Pasta anbieten oder Wiener Schnitzel.

Christou lebt seit drei Jahren in Gauting und hat durch Zufall oder Fügung von dem vakanten Sportler-Lokal gehört. "Als ich Frau Wetlitzky angerufen habe, war schnell klar, dass aus dem Projekt etwas werden könnte", sagt Christou. Er hatte schon einen Vertrag als Geschäftsführer des Forsthauses Ilkahöhe in der Tasche, das demnächst wieder eröffnet werden soll. Doch es reizte ihn mehr, sein eigener Herr zu sein. Und sportbegeistert ist er seit der Jugend in Offenbach. Also könnte alles wunderbar sein, wäre da nicht die Situation in seiner Heimat, die ihn "sehr traurig macht und sehr wütend". Seine Eltern sind als Rentner zurückgekehrt und haben nun Schwierigkeiten, an ihre Altersbezüge aus Deutschland zu kommen. Die Medikamente für die Mutter, die an Diabetes leidet, sind bald nicht mehr verfügbar. Und der Sohn, der Koch lernt, hat nur noch 20 Euro, weil die Überweisungen des Vaters nicht ankommen.

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