Gauting:Gemeinde verkauft Teil der Postwiese

Auf dem Areal soll eine neue Polizeistation entstehen. Verkaufsverhandlungen mit dem Freistaat laufen bereits.

Michael Berzl

Die Gemeinde Gauting will einen Teil der Postwiese verkaufen. Auf der Fläche kann dann eine neue Polizeistation gebaut werden. Entsprechende Verhandlungen mit dem Freistaat haben bereits begonnen, bestätigte der Rathaus-Geschäftsführer Joachim Graf der SZ am Mittwoch auf Nachfrage. Über den Preis, der dabei zur Debatte steht, wollte er sich nicht äußern. Allerdings ist im Haushalt, über den der Finanzausschuss am Dienstag beraten hat, im Jahr 2014 eine Einnahme in Höhe von 2,4 Millionen Euro für den Verkauf von unbebauten Grundstücken vorgesehen und in den Erläuterung zu diesem Posten ist die Postwiese genannt.

Gautinger Postwiese

In der Pause spielen Gautinger Grundschüler auf der Postwiese. Einen Teil der Fläche am Rand des Ortes will der Freistaat kaufen, um dort ein neues Gebäude für die Polizei zu bauen. Foto: Fuchs

(Foto: Sta Franz Xaver Fuchs)

Die etwa einen Hektar große Wiese am Fuße des Buchendorfer Bergs ist ein beliebter Treff für Kinder und Jugendliche, die dort im Winter rodeln und im Sommer Fußball spielen. Die Gemeinde hat die Fläche vor 23 Jahren von der Deutschen Bundespost gekauft; daher kommt der Name. Seit eineinhalb Jahren dient ein Teil des Areals als Standort für eine Containerschule, in der vorübergehend rund 300 Gautinger Grundschüler unterrichtet werden. Die Leasingraten für den zweistöckigen Modulkomplex mit zwölf Klassenzimmern kosten die Gemeinde 110 000 Euro pro Jahr. Der Vertrag läuft im nächsten Jahr aus; dann könnte die Gemeinde die Stahlteile kaufen. In der Finanzplanung sind dafür 300 000 Euro vorgesehen.

Die Kinder sollen in den nächsten Jahren von dem Provisorium in die Realschule umziehen, die zuvor mit großem Aufwand saniert wird. Der Platz auf der Wiese ist dann wieder frei. Dorthin würde gerne die Polizei umziehen, die bisher in einem mehr als 70 Jahre alten Haus an der Münchner Straße untergebracht ist.

Baurecht besteht auf der Wiese zwischen Gleixnerstraße und Schwalbenweg schon. Das betonte die Rathausverwaltung ausdrücklich, als die Postwiese noch als dauerhafter Schulstandort im Gespräch war und Anlieger deswegen Bedenken anmeldeten. Nach einem alten Plan von 1970 dürften dort sogar Gebäude mit drei Vollgeschossen und einer Traufhöhe bis zu zehn Meter errichtet werden. Allerdings wird die Gemeinde für die Polizei wohl neue Konditionen schaffen. Im Flächennutzungsplan ist das Areal als Spiel- und Bolzplatz ausgewiesen.

Der von der Gemeindeverwaltung unter Führung der SPD-Bürgermeisterin Brigitte Servatius vorgeschlagene Grundstücksverkauf passt nicht so ganz zum SPD-Wahlprogramm des Gautinger Ortsvereins. Denn für die jetzige Amtsperiode bis 2014 ist als ein Ziel genannt: "Bestand der Postwiese als Bolzplatz und Rodelberg".

Der Grundstücksverkauf ist nur eines von zahlreichen Immobiliengeschäften der Kommune, die in Gauting bevorstehen. Wie berichtet, sind für den Verkauf eines Teils des Grundschulgeländes an der Bahnhofstraße im nächsten Jahr mindestens fünf Millionen Euro veranschlagt. Der Verkauf von Grund beim Bahnhof soll noch heuer Jahr 750 000 Euro bringen. Diese Beträge sind im Entwurf des Haushalts für dieses Jahr festgesetzt, der am kommenden Dienstag beschlossen wird.

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