Gauting:Geld für Sanierungen bleibt liegen

Das Geld ist da, doch nur ein Teil davon wird abgeholt. Wie in den vergangenen Jahren auch, stellt die Gemeinde Gauting heuer 100 000 Euro zur Verfügung, um damit die Modernisierung von Wohnhäusern zu fördern. Geld gibt es zum Beispiel, wenn bessere Fenster eingebaut, eine Fassade gedämmt oder eine Heizung erneuert wird. Doch bisher sind so wenige Anträge eingangen wie noch nie; nur etwa ein Drittel des bereitgestellten Betrags wird wohl abgerufen, berichtet Wilhelm Rodrian vom Umweltamt. Das Energiespar-Förderprogramm der Gemeinde findet mittlerweile so wenig Resonanz, dass die Kriterien überarbeitet werden sollten, empfiehlt er.

Seit 2007 läuft das Programm, das einen finanziellen Anreiz schaffen soll, Häuser so umzubauen, dass der Energieverbrauch sinkt. Anfangs haben die Gautinger dieses Angebot auch angenommen, Anträge gestellt und einen Großteil der Summe auch verbraucht. Seit etwa drei Jahren sinkt jedoch die Nachfrage, das meiste Geld bleibt übrig. Heuer seien von den 100 000 Euro bisher nur 5000 Euro ausbezahlt worden. "Ich habe den Eindruck, dass die meisten Hauseigentümer wohl mittlerweile saniert haben", sagte Rodrian am Dienstag im Umweltausschuss. Diese Entwicklung sei auch in anderen Gemeinden im ganzen Landkreis Starnberg festzustellen, habe er bei einem Treffen von Energieberatern erfahren.

Dennoch will die Gemeinde offenbar an ihrem Förderprogramm festhalten. Rodrian regt an, die Vorgaben zu überarbeiten und dabei zu berücksichtigen, was in der bundesweit gültigen Energieeinsparverordnung (Enev) steht, die im nächsten Jahr erneut verschärft werden soll. Grünen-Gemeinderätin Anne Franke hält das Programm trotz nachlassenden Interesses für sinnvoll und glaubt: "Wir lösen damit das Zehnfache an Investitionen aus." Über eine Neufassung könnten die Gautinger Gemeinderäte in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses am Dienstag, 3. Dezember beraten, schlägt sie vor.

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