Gauting:Gasalarm in Gauting

Im Freibad tritt Ammoniak aus. 190 Feuerwehrmänner sind im Einsatz.

Otto Fritscher

- Es war ein Großeinsatz, an dem insgesamt 190 Feuerwehrleute beteiligt waren. Anwohner des Gautinger Freibads am Reismühler Weg hatten am Samstagnachmittag gegen 16 Uhr einen stechenden Gasgeruch in der Luft bemerkt. Da die genaue Ursache der Dämpfe anfangs nicht bekannt war, wurden Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei zu einem Großeinsatz alarmiert. Die Gegend um das Freibad wurde vorsorglich abgesperrt, und die Anwohner wurden per Durchsagen informiert. Mit Chemieschutzanzügen ausgestattet, drangen dann bis zu zehn Feuerwehrtrupps in das Freibad ein, um die Lage zu erkunden und um nach der Ursache des Gasgeruchs zu suchen: Es war, wie sich herausstellte, ein technischer Defekt an der Wärmepumpe des Freibads, infolgedessen aus einem Tank im Technikbereich Ammoniak ausströmte. Das Leck wurde so weit abgedichtet, dass die Anlage nach fünf Stunden einer Fachfirma übergeben werden konnte.

Gleich zu Beginn des Schadstoffaustritts nahm die Feuerwehr Messungen vor. Es wurde eine erhöhte, aber nicht gesundheitsschädliche Konzentration von Ammoniak vor allem im Technikgebäude gemessen. "Für die Bevölkerung bestand zu keiner Zeit eine Gefährdung. Es wurden auch keine Personen verletzt", teilte Kreisbrandmeister Anton Graf am Sonntag mit. Um gegebenenfalls austretende Ammoniak-Dämpfe sofort niederschlagen zu können, wurde der betroffene Bereich um das Freibad großräumig "mit Wasser beaufschlagt", so die Feuerwehr. Dazu wurden mehrere Löschrohre eingesetzt. Zum Abschluss des Einsatzes, der bis gegen Mitternacht dauerte, wurde das Gebäude durch die Feuerwehr noch belüftet.

Insgesamt waren bis zu 190 Feuerwehrleute nach Gauting beordert worden. Es waren die Wehren aus Gauting, Starnberg, Percha, Leutstetten, Stockdorf, Unterbrunn, Gilching, Pöcking, Weßling, Planegg, Neuried sowie die Kreisbrandinspektionen Starnberg und München im Einsatz. Vorsorglich waren auch 25 Mitarbeiter des Roten Kreuzes alarmiert worden, um eine eventuell nötige medizinische Versorgung sicherzustellen. Auch Bürgermeisterin Brigitte Servatius war herbeigeeilt.

Bereits einmal war im Freibad ein Gasunfall glimpflich verlaufen. Im April 2011 war, noch vor dem Start der Sommersaison, Chlorgas ausgetreten. Anwohner hatten den beißenden Geruch bemerkt und daraufhin die Feuerwehr informiert. Über 200 Einsatzkräfte waren damals mehr als vier Stunden lang damit beschäftigt, das Leck zu suchen und die Dämpfe zu beseitigen.

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