Schon erstaunlich, woher die FDP nach all den Wahlschlappen noch ihren Optimismus nimmt. Im Falle des Starnberger Kreisverbands sind diese Nehmerqualitäten mit dem Namen Sigrid Friedl-Lausenmeyer verknüpft. Oft genug war es die Feldafingerin, die selbst die schlimmsten Niederlagen im Bund und in den Ländern mit einem unerschütterlichen Jetzt-erst-recht kommentierte und mit dafür sorgte, dass die Liberalen 2014 wenigstens auf kommunaler Ebene nicht untergingen. Die FDP wird künftig auf ihre seit 2005 amtierende Kreisvorsitzende verzichten müssen. Denn die Gemeinde-, Kreis- und Bezirksrätin hat sich dazu entschlossen, nicht mehr für das Amt zu kandidieren. Bei den Vorstandswahlen am Samstag im Gasthof Kraillinger Brauerei (11 Uhr) wird sich ihre bisherige Stellvertreterin Britta Hundesrügge aus Gauting für den Vorsitz bewerben. Gegenkandidaten gibt es bisher keine. Friedl-Lausenmeyer spricht von einer "sehr friedlichen Lösung".
Die 60-Jährige begründet den Entschluss mit "vernünftigen Überlegungen". Sie wolle ihrer Nachfolgerin die Möglichkeit geben, sich vor dem neuen Wahlmarathon - 2017 Bundestag, 2018 Bezirks- und Landtag, 2020 Kommunalwahlen - in einer ruhigeren Zeit einarbeiten zu können, schreibt sie in einem Brief an die Mitglieder. Außerdem seien zehn Jahre als Vorsitzende "schon eine recht lange Zeit", zumal sie mit drei Mandaten und dem Fraktionsvorsitz im Kreistag zuweilen 18-Stunden-Tage hatte. Trotzdem sei ihr die Entscheidung nicht leicht gefallen: "Das hat mein Leben sehr bestimmt und geprägt, das gibt man nicht so schnell mal ab", sagt sie.
In ihrem Brief empfiehlt sie Hundesrügge als Nachfolgerin. Die 48-Jährige war 2014 als Bürgermeisterkandidatin in Gauting angetreten; sie hatte nur knapp vier Prozent der Stimmen geholt. Die Journalistin gehört seit dem Vorjahr dem Gemeinderat Gauting an und ist Vorsitzende des FDP-Landesfachausschusses Bildung sowie stellvertretende Bezirksvorsitzende.