Gauting:Fair Play

Gauting Kleidertauschbörse

Brigitte Kössinger überreicht fair gehandelte Fußbälle, die eigens mit dem Gemeindewappen versehen sind.

(Foto: Nila Thiel)

Gauting spendiert den Schulen und Vereinen besondere Bälle

Von Blanche Mamer, Gauting

Unter dem Motto "Gauting spielt fair" hat Bürgermeisterin Brigitte Kössinger mehr als 30 Fußbälle aus fairer Produktion an alle Schulen und an die beiden Sportvereine im Ort übergeben. "Die Jugendlichen sollen die Bälle ausprobieren und vergleichen, ob sie genau so gut rollen, wie die herkömmlichen Bälle", sagte Kössinger. Die Gemeinde wolle mit der Aktion den Anstoß geben zur Verwendung und Beschaffung von Bällen, die unter gerechten Bedingungen hergestellt und gehandelt werden.

Die Bälle sind eigens für Gauting produziert und mit dem Gemeindewappen und der Aufschrift "Gauting spielt fair" versehen. Diese Sportbälle seien nicht teurer als die herkömmlichen Markenbälle, die nicht selten von Kindern handgenäht würden, sagt Umweltreferent Wilhelm Rodrian.

Kritisch dem Konsum gegenüber steht auch die Kleider-Tauschparty von Christiane Lüst. Wie bereits mit dem von ihr initiierten Repair-Café, will sie auch mit der Kleidertauschbörse eine Alternative zur Wegwerfgesellschaft aufzeigen. Das schwarze T-Shirt mit dem weißen Aufdruck "Rock will tear us apart now" gefällt den Buben Tino und Tobias ganz gut, mitnehmen wollen sie es nicht. Die Seiden- und Kaschmirtücher, die Moni Beisse mitgebracht hat, finden indes sofort neue Besitzerinnen. Auch ihre schicken weißen Blusen, die ihr mittlerweile etwas knapp geworden sind, finden sofort Abnehmerinnen. "Ich finde die Idee ganz gut. Es ist ein gutes Gefühl, wenn jemand sich über die Sachen freut. Viele Leute hier in der Region haben übervolle Schränke, scheuen aber den Aufwand mit dem Second-Hand-Laden", stellt sie fest und geht ganz zufrieden mit ihrer fast leeren Tüte heim.

Eva Seiler hat einige ihrer Lieblingskleidungsstücke vorbei gebracht, die ihr zu eng sind, aber zu schade für die Kleidersammlung. Sie bemängelt, dass Berufstätige nicht am Kleidertausch teilnehmen können. Obwohl die Tauschparty bis 19.15 Uhr dauern soll, sei die Zeit zu knapp bemessen, findet die ehemalige Kunstpädagogin.

Ein wenig enttäuscht zeigt sich eine ehemalige Krankenschwester, die erwerbsunfähig ist. Sie hat ein leichtes Kleid vorbeigebracht, das ihr leider zu groß sei. Sie hätte gern gewusst, wer sich für ihr Kleid interessiert. Es im Internet anzubieten, sei ihr aber zu aufwendig. Da soll es doch lieber an ein Sozialkaufhaus weitergereicht werden. Christiane Lüst hat vor, zweimal im Jahr eine Kleidertauschaktion zu organisieren. Die nächste soll im Herbst stattfinden.

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