Gauting:Erfolgreiche Stifter

Gauting Kreissparkasse

Gute Idee: Ekkehard Knobloch (li.) und Herbert Weiß sind die Gründerväter der Stiftung, Wolfgang Vogt (re.) der amtierende Geschäftsführer.

(Foto: Treybal)

Die Gautinger Sparkassenstiftung ist vor 25 Jahren die erste gewesen, die gegründet wurde, und gilt heute noch als Vorbild

Von Blanche Mamer, Gauting

Der Gautinger Altbürgermeister Ekkehard Knobloch und der frühere Vorstandsvorsitzende der Gemeindesparkasse Herbert Weiß sind ziemlich stolz auf ihr Baby, auch wenn es inzwischen 25 Jahre alt ist. Sie sind die beiden Gründungsväter der Stiftung der Gemeindesparkasse Gauting, eine der ersten Sparkassenstiftungen bundesweit. Sie hatten eine Vision und konnten sie nach langer Vorbereitung am 31. März 1990 auf den Weg bringen. Bei einem Pressegespräch zum Jubiläum berichteten Knobloch und Weiß und der jetzige Geschäftsführer der Stiftung, Wolfgang Vogt, über die Anfänge.

Als dritter Vorstand war damals auch Friedrich Hirsch aus Unterbrunn dabei. "Was Gauting auszeichnete war die Künstlerkolonie, die es seit 1900 gab. Die Kultur wurde zwar immer sehr gelobt, aber Mittel dafür locker zu machen, war schwierig", berichtet Knobloch. Gauting hatte die Sozialstiftung, doch es gab nichts für kulturelle Aktivitäten, sagt der Altbürgermeister. Es sei schon lange klar gewesen, dass die Gemeindesparkasse irgendwann mit der größeren Starnberger Sparkasse zusammengehen müsse. Darum sei es ihm ein Anliegen gewesen, die eigene Sparkasse gut aufzustellen, damit sie später nicht völlig geschluckt werde. Also plante man, zunächst ein neues Gebäude zu bauen, dann sollte eine Kulturstiftung gegründet und ein Konzept für die Mitarbeiter erarbeitet werden.

1980 konnte der erste Punkt umgesetzt werden. Nach der Einweihung am 1. Januar 1983 dauerte es aber noch, bis die Vorbereitungen für die Gründung der Stiftung gediehen. Im Oktober 1989 wurde die Vision umgesetzt. Bis jetzt sind genau 406 128,92 Euro an Vereine und Institutionen in Gauting ausgeschüttet worden, sagt Vogt. Das Gründungskapital betrug umgerechnet 25 000 Euro, vorgesehen war laut Satzung ein Stiftungskapital von 150 000 Euro. Mittlerweile liegt das Kapital bei 1,11 Millionen Euro. "Unser Vorstand hat bei allen Fusionen sehr gut verhandelt", lobt Vogt. Und: "Bei jeder Fusion wurde das Grundstockvermögen erhöht. Die Kreissparkasse hat in den beiden vergangenen Jahren eine Zustiftung von je 122 000 Euro überwiesen", sagt er. Zuschüsse von der Sparkasse sind auch notwendig, da Stiftungen inzwischen das gleiche Problem haben wie die privaten Sparer: nämlich die niedrigen Zinsen. Vor zehn Jahren brachte eine Anlage von einer Million Euro laut Vogt noch 40 000 Euro. Heute bringt eine Million gerade mal 2500 Euro ein. Zu wenig, um Kunst, Kultur, Denkmal- und Heimatpflege zu unterstützen, Kunstwerke anzukaufen oder kulturelle Veranstaltungen, wie Konzerte mit Weltklassemusikern zu finanzieren. So wurde beispielsweise knapp 30 000 Euro in die Bildersammlung der Stiftung investiert, ein Konzert mit der Gautinger Geigerin Julia Fischer wurde finanziert und die Errichtung eines archäologischen Lehrpfades ermöglicht.

Dazu braucht es mittlerweile Finanzspritzen der Sparkasse. Heuer werden wahrscheinlich 12 000 Euro bereitgestellt, so Vogt. Und gefeiert wird auch nicht, obwohl man das überlegt hatte. "Wir geben das Geld doch lieber an die Vereine." Der Bürgermeister der Gemeinde ist laut Satzung Vorsitzender.

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