Gauting:Ein Ort für Kunst und Gewerbe

Die Reismühle heute

Von Blanche Mamer

Die Reismühle ist immer noch eine sehr beeindruckende Anlage. Sie ist von weitem sichtbar über den Feldern im Süden Gautings. Der imposante Turm mit dem Wappen Mühlrad und Krone stammt allerdings erst aus den 1960 Jahren und wurde als Getreidesilo gebaut. Seit 1998 ist der Mühlenbetrieb eingestellt. Von der Nähe ist das Gelände richtig idyllisch, die Würm plätschert direkt an den Hauswänden vorbei, viele Laubbäume und Büsche am Ufer spenden im Sommer Schatten - was besonders die Künstler inspiriert, die in den verschiedenen Nebengebäuden ihre Ateliers haben. Denn für die Künstler aus dem Würmtal ist die Mühle seit 15 Jahren ein wunderbares Domizil.

Als die ehemalige Müllerin Gabriele Haller eine neue Nutzung für ihre riesigen Räume suchte, und einige Künstler neue Ateliers brauchten, wurde dieser perfekte Deal geschlossen. Ein großes Fitnessstudio und einige Gewerbe haben sich ebenfalls eingemietet. Im alten Wohngebäude lebt Gabriele Haller und ihre Familie. Für Betrieb ist also ausreichend gesorgt.

Mehrmals im Jahr öffnen die Künstler die Türen zu ihren Ateliers für die Öffentlichkeit. Dann hat auch Gabriele Haller ein offenes Haus für die Gautinger. Gleich am Eingang steht eine alte Holzwiege, darüber hängen Fotos von Dokumenten über Karl den Großen. In dieser Wiege mit verblasster Bauernmalerei soll der kleine Karl gelegen haben. Augenzwinkernd meint Gabriele Haller, ihre Eltern hätten ihr immer erzählt, dass das die Wiege des großen Kaisers gewesen sei, und davor auch die Großeltern.

Auch die Gautinger Schulkinder dürfen bei Ausflügen in die Reismühle diese Wiege bewundern, und manch ein Kind glaubt noch immer, dass diese schöne Geschichte wahr ist.

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