Wer arm und alt ist, bekommt unter bestimmten Voraussetzungen vom Malteser Hilfsdienst ein Jahr lang gratis ein Mittagessen. "Mahlzeiten-Patenschaften", nennt sich das Angebot, auf das die Gautinger Bürgermeisterin Brigitte Kössinger aufmerksam macht. "Auch bei uns gibt es versteckte und verborgene Armut unter alten Menschen", erklärt sie. Besonders schwierig sei es, die wirklich Bedürftigen zu erreichen, denn gerade sie seien oft besonders bescheiden und verzichteten auf Hilfe. Detaillierte Informationen über das Angebot gibt es auch in der Gautinger Insel, einer Koordinationsstelle, die in allen möglichen sozialen Notlagen Unterstützung anbietet oder vermittelt. Manche Bedürftige scheuten den offiziellen Weg zum Amt, hat die Sozialpädagogin Inga Schauder festgestellt, die diese Einrichtung an der Grubmühlerfeldstraße 10 leitet. Sie ist unter der Telefonnummer 089/45208677 zu erreichen.
Eine Mahlzeiten-Patenschaft beantragen kann, wer über 75 Jahre alt oder wegen Krankheit oder einer Behinderung beeinträchtigt ist und eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt: Der Antragsteller bezieht Sozialhilfe oder Grundsicherung, hat einen Berechtigungsschein der Tafel oder eine Sozialcard. Auch wenn nach Abzug der Miete weniger als 550 Euro monatlich zum Leben übrig bleiben, ist das ein Fall, den die Malteser anerkennen.
"Wer nicht täglich ein Essen von uns geliefert möchte, kann gerne auch nur an einzelnen Wochentagen bestellen", erklärt Thomas Rapp, der Leiter der sozialen Dienste der Malteser im Bezirk München. Interessenten, die eine Mahlzeiten-Patenschaft beantragen möchten, wenden sich an die Bezirksgeschäftsstelle in Gräfelfing, Telefon 089/858080-0.
Im Jahr 2009 haben die Malteser in Bayern diese Patenschaften ins Leben gerufen. "Die große Resonanz darauf verdeutlicht täglich, welche Not oft in unserer unmittelbaren Umgebung herrscht", erklärt der Hilfsdienst. Finanziert wird das Angebot vor allem über Spenden und kommunale Zuschüsse.