Gauting:Das große Baggern in der Villenkolonie

Wasserleitungsbau in Gauting

Kontinuierlich erneuert der Würmtal-Zweckverband Wasserleitungen. Die Römerstraße in Gauting wurde schon aufgebaggert.

(Foto: Fuchs)

Der Würmtal-Zweckverband verlegt im nächsten Jahr in der Unterbrunner Straße, der Waldpromenade und der Vogelsangstraße in Gauting neue Leitungen. Einige Rohre sind zum Teil schon mehr als 100 Jahre alt

Von Michael Berzl, Planegg/Gauting

Die Erschütterungen von Baumaschinen oder Druckverschiebungen im Untergrund können unter Umständen schon ausreichen, damit eines der alten Gusseisen-Rohre bricht. So ein Schaden an einer Wasserleitung kann gravierende Auswirkungen haben, wie derzeit gerade in Gauting zu besichtigen ist. Mindestens zwei Wochen dauern die Reparaturarbeiten nach einem Wasserrohrbruch an der Ammerseestraße, der Verkehr muss umgeleitet werden, Autofahrer müssen sich auf Staus einstellen. Um so etwas zu verhindern, erneuert der Würmtal-Zweckverband kontinuierlich sein Leitungssystem. Allein im nächsten Jahr sind Investitionen von etwa sieben Millionen Euro vorgesehen, kündigte Verbandsgeschäftsführer Klaus Krüger am Dienstag bei einer Sitzung des Werkausschusses in Planegg an. Größere Projekte stehen demnach vor allem in Gauting bevor. Dort soll in der Unterbrunner Straße die Trinkwasserleitung und in der Münchner Straße der Kanal erneuert werden.

In den Mitgliedsgemeinden des Verbands, zu dem Gauting, Krailling, Planegg und Gräfelfing gehören, fließt das Wasser zum Teil noch durch Rohre, die vor mehr als 100 Jahren verlegt wurden. Prinzregent Luitpold regierte noch in Bayern, als beispielsweise ein Bereich an der Ruffiniallee in Planegg erschlossen wurde. Der Verkehrskreisel an der Abzweigung der Jörg-Tömlinger-Straße steht daher auch im Bauprogramm des Zweckverbands für das nächste Jahr. Mit dem Baujahr 1899 zählt das Wasserrohr dort zu den ältesten im Versorgungsgebiet.

Insgesamt lässt der Verband in allen vier Mitgliedsgemeinden Wasserleitungen mit einer Länge von etwa 3,6 Kilometern erneuern, fast die Hälfte davon in Gauting. Besonders eifrig wird in der Villenkolonie gebuddelt, die Anfang des vergangenen Jahrhunderts entstanden ist. Zum Teil stammt auch die Wasserversorgung noch aus der Gründerzeit des exklusiven Wohnquartiers. Daher wird nach der jetzigen Planung die Unterbrunner Straße zwischen der Ammerseestraße und dem Pippinplatz auf einer Länge von mehr als 700 Metern aufgerissen. Allerdings werden diese Arbeiten in zwei Abschnitte aufgeteilt. Auch in der Waldpromenade und in der Vogelsangstraße werden neue Rohre verlegt.

In Krailling rücken die Bagger voraussichtlich in der Beethovenstraße und der Albrecht-Dürer-Straße an, in Planegg außer in der Ruffiniallee auch in der Richard-Strauß-Straße zwischen Pasinger Straße und Otto-Pippel-Straße, in Gräfelfing in der Pfitznerstraße, der Leiblstraße und der Spitzlbergstraße. Außerdem lässt der Verband Teile des Abwasserkanals erneuern, unter anderem in der Münchner Straße in Gauting in dem Abschnitt zwischen Buchendorfer Straße und Julius-Haerlin-Straße. Auch für eine neue Toilettenanlage im Stockdorfer Bahnhof, der 2017 modernisiert werden soll, wird ein Kanal verlegt. Zudem soll vom Pumpwerk im Mühltal zum Hochbehälter am Hang darüber eine Druckleitung verlegt werden.

Trotz dieser umfangreichen Investitionen bleiben die Preise stabil. So kostet der Kubikmeter Trinkwasser im Würmtal auch weiterhin 1,18 Euro brutto. Das Wasserwerk Starnberg verlangt 1,37 Euro.

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