Gauting:Bürgermeisterin denkt über Ratsbegehren nach

Die ersten Unterschriftenlisten gegen einen geplanten Neubau an der Bahnhofstraße in Gauting füllen sich, nun erwägt Bürgermeisterin Brigitte Kössinger, mit einem Ratsbegehren darauf zu reagieren. "Wir sind schon am Überlegen", sagte sie der SZ. Außerdem seien Fachleute bereits dabei, die Zulässigkeit des am vergangenen Wochenende gestarteten Begehrens zu prüfen. Sollte es der Initiative mit dem Namen "Gauting aktiv" gelingen, den Komplex mit Läden im Erdgeschoss zu verhindern, befürchtet sie, dass das Immobilienunternehmen abspringen könnte, der für das ehemalige Schulareal neun Millionen Euro bezahlt hat. Durch eine entsprechende Vertragsklausel habe der Investor die Möglichkeit. Dann könnte die Fläche, die in den Sommerferien freigeräumt wurde, über lange Zeit brach liegen. "Das kann teuer werden", befürchtet die Bürgermeisterin.

Ungeachtet dessen unterstützen die Grünen das Bürgerbegehren gegen das Projekt der Erlanger Firma Sontowski, die fünfgeschossige Gebäude mit Läden im Erdgeschoss und 60 Wohnungen in den oberen Etagen errichten will. Wie Sprecher Jürgen Schade am Donnerstag mitteilt, lehnten Fraktion und Ortsverband "diese völlig überzogenen Planungen ab". Es gehe aber nicht nur um die "enorme Baumasse", sondern die Grünen befürchten auch, dass nach Fertigstellung mit einem "kaum vorstellbaren Verkehrschaos" zu rechnen sei. Er warnt vor "Staus über Staus", Grundschüler und ihre Lehrer würden unter Abgasen und Lärm leiden.

Gegenteiliger Ansicht ist Bürgermeisterin Kössinger, die davon ausgeht, dass die neuen Einkaufsmöglichkeiten in Bahnhofsnähe dazu beitragen, Binnenverkehr zu vermeiden. Geplant sind ein Drogeriemarkt und ein Supermarkt sowie weitere kleine Geschäfte.

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