Gauting:Buchendorfs neue Stimme

Böller in Buchendorf

Vertritt die Interessen von Buchendorf: Christian Ruhdorfer.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Christian Ruhdorfer vertritt den Ortsteil im Gemeinderat, abstimmen darf er aber nicht

Von Annette Jäger, Gauting

Mit der Wahl Christian Ruhdorfers zum Ortsprecher von Buchendorf schließt sich ein Kreis: Der 39 Jahre alte gelernte Zimmerer aus Buchendorf wurde bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr in die CSU-Fraktion des Gautinger Gemeinderats gewählt. Im März legte er sein Amt nieder, weil er eine Tätigkeit bei der Gemeindeverwaltung aufnahm und beides - das Ehrenamt als Gemeinderat und der Vollzeitjob im Rathaus - nicht erlaubt sind. Damit verlor der Gautinger Ortsteil seinen politischen Vertreter im Rathaus. Nun wurde Ruhdorfer am Montagabend in der Gaststätte Haller zum Ortssprecher gewählt und ist wieder im Gremium vertreten - diesmal als "abgespeckter Gemeinderat", wie er es scherzend nennt: er darf an den Sitzungen des Gemeinderats teilnehmen, darf sogar am Ratstisch sitzen, kann mitdiskutieren, wenn es um Anliegen des Ortsteils geht und Anträge stellen. Wenn es um die Abstimmung geht, bleibt sein Arm jedoch unten - ein Stimmrecht hat er nicht. So ist also alles wieder im Lot: Jeder Gautinger Ortsteil hat einen Vertreter im Gemeinderat.

Voraussetzung für die Wahl Christian Ruhdorfers war, dass ein Drittel der 644 wahlberechtigten Buchendorfer dafür sind, dass ein Ortssprecher gewählt wird. Deshalb lag auch eine Unterschriftenliste in "Wolfis Getränkemarkt" aus, Buchendorfs zentraler Anlaufstelle für Belange aller Art. Über 200 Stimmen wurden gesammelt, genug für eine Ortsversammlung mit geheimer Wahl. Neben Christian Ruhdorfer gab es am Montagabend keinen alternativen Kandidaten - kein anderer wollte das Amt auf sich nehmen. "Ich mache es gerne", sagte Ruhdorfer nach der Wahl. Mit ihm haben die Buchendorfer einen Vertreter, der den kleinen Ort wie seine Westentasche kennt: Er ist in Buchendorf aufgewachsen, kennt die Bewohner, ist aktiv, wenn es um Sonnwendfeuer oder Maibaumaufstellen geht und ist ganz frisch zum Vorsitzenden der Freiwilligen Feuerwehr gewählt worden.

Künftig will er vor allem dann an Sitzungen des Gemeinderats teilnehmen, wenn es um die Belange Buchendorfs geht. Sollten Bürger ein Anliegen haben, dass im Gemeinderat besprochen werden soll, können sie auf ihn zugehen, meint er. Er will dann gerne der "direkte Draht" ins Rathaus sein. Dass das neue Ehrenamt ihn übermäßig belasten wird, bleibt zu bezweifeln. In Buchendorf stehen derzeit keine brisanten politischen Themen auf der Agenda.

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