Gauting:Boogie-Woogie bis der Arzt kommt

Bei einem Benefizabend im Rahmen des SZ-Adventskalenders im Kultursaal Bosco tritt der Autor Werner Bartens zusammen mit Pianist Martin Schmitt auf.

Ute Pröttel

Drei neue Bücher in diesem Jahr. Vier Monate Nummer eins auf der Spiegelbestsellerliste. SZ-Wissenschaftsredakteur Werner Bartens trifft den Nerv der Zeit. Sein Thema: Psychologie, Medizin und Verhaltensforschung. Seine Bücher tragen Titel wie "Körperglück", "Glücksmedizin" oder "Heillose Zustände". Aktuell rangiert sein Buch "Was Paare zusammenhält" auf Platz zwei der PaperbackSachbuchliste. Bartens beleuchtet darin das Geheimnis von langjährigen Beziehungen und natürlich von langen Ehen. Das Rezept: Oft ist es nur das richtige Verhalten in einer angespannten Situation, die die Beziehung stets stabilisiert. Außerdem erschienen sind in diesem Jahr die beiden Titel "Glückliche Kinder" und "Das sieht aber gar nicht gut aus".

Gauting: Der Boogie-Pianist Martin Schmitt spielt am Mittwoch in Gauting. Foto: Hartmut Pöstges

Der Boogie-Pianist Martin Schmitt spielt am Mittwoch in Gauting. Foto: Hartmut Pöstges

(Foto: Hartmut Pöstges)

Werner Bartens räumt auf mit dem Ärzte-Image vom Halbgott in Weiß. "Ich wehre mich gegen die ärztliche Bevormundung, der der Patient ausgesetzt ist", sagt er. Nicht alles, was Ärzte raten, ist wirklich sinnvoll. Der tägliche Umgang mit Patienten ist für den Arzt Routine. Umgekehrt sieht das ganz anders aus. Sage der Arzt beim Ultraschall beispielsweise "Oh, der Kopf sieht aber groß aus", läuten bei der Schwangeren alle Alarmglocken und sie überhört kurz darauf, dass der Arzt nun einen besseren Winkel gefunden hat und eigentlich alles in bester Ordnung ist. "Als Patient achten wir genau auf Mimik und Gestik unseres Arztes. Ein falscher Satz kann schlaflose Nächte bereiten oder im schlimmsten Fall den Gesundungsprozess massiv stören."

In seinem neuesten Buch "Das sieht aber gar nicht gut aus" nimmt Werner Bartens die Kommunikation zwischen Arzt und Patient unter die Lupe. Was meint ein Arzt, wenn er sagt: "Wir können im Moment nichts mehr für sie tun." Oder "Damit werden Sie noch lange zu kämpfen haben." Und wie kommen diese Äußerungen bei uns, beim Patienten an. Das könne lustig sein, müsse es aber nicht. Am Mittwoch, 13. November, liest Bartens im Gautinger Kulturhaus Bosco vor allem Amüsantes aus seinen Büchern. Die Lesung findet zugunsten des "SZ-Adventskalenders für gute Werke der Süddeutschen Zeitung e.v." statt.

Musikalisch umrahmt wird die Benefizveranstaltung von Pianist und Entertainer Martin Schmitt. Er ist bekannt für seine schnellen Boggie-Woogies und frechen boarischen Lieder. In seinem Album "Aufbassn!" kombinierte er erstmals Blues und Boogie mit bayerischen Texten. "Ich bin glücklich, dass mein Publikum den Genrewechsel so gut mitgemacht hat", sagt er und volle Häuser in Gelting oder Füssen gäben ihm recht. Selbst in Norddeutschland komme er damit gut an. "Man muss zwar damit rechnen, dass eine Pointe gelegentlich hinten runterfällt, aber grundsätzlich fühlt sich der Hamburger oder Hannoveraner ja sowieso wie im Urlaub, wenn er Bayrisch hört."

Aktuell bereitet Schmitt sein neues Programm vor. "Von Kopf bis Blues" soll im Februar in Schloss Seefeld Vorpremiere feiern. Die Starnberger SZ hat Werner Bartens und Martin Schmitt eingeladen, einen Abend zugunsten des SZ-Hilfswerks zu gestalten. Die beiden treten erstmals miteinander auf. Die Kombination aus journalistisch-literarischem und musikalischem Hörgenuss verspricht ein kurzweiliger Abend zu werden. Beginn ist um 19.30 Uhr. Karten gibt es im Gautinger Kulturzentrum Bosco, im SZ-Servicezentrum in der Fürstenfelder Straße in München oder an der Abendkasse für 20 Euro.

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