Gauting:Blitz-Hilfe

Übergabe von Feuerwehrauto; FFW-Auto wird übergeben

Martin Harlander (Mitte) ist Eigentümer eines Feuerwehrautos, ersteigert zugunsten der Aktion Knochenmarkspende.

(Foto: Fuchs)

Autoauktion deckt Kosten der Aktion Knochenmarkspende

Von Isabella Bauer, Gauting

Am Anfang stand eine Schockdiagnose: Der zwölf Jahre alte Noah leidet unter extremem Vitaminmangel. Danach stellte sich heraus: Leukämie. Ein Weg zur Heilung dieser Krebserkrankung ist die Transplantation von Blutstammzellen. Häufig sind aber, wie auch in Noahs Fall, Familienmitglieder keine geeigneten Spender. Nötig wird ein Vermittler zwischen dem Erkrankten und dem passenden Spender. Diese Rolle hat bei Noah und bei mehr als 3000 weiteren Patienten die Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) übernommen.

Die AKB bietet seit ihrer Gründung 1993 jährlich zirka 5000 öffentliche Termine zur Registrierung als Spender an. Bei einer solchen Typisierungsaktion für Noah hatten sich mehr als 1000 Menschen testen lassen. Die Laborauswertung kostet pro Blutentnahme 50 Euro. Den Betrag von 50 000 Euro, der bei 1000 Spendern entsteht, trägt allein die AKB. Um die Kosten der Aktionen decken zu können, müssen stets neue Ideen umgesetzt werden. In Noahs Fall wurde ein altes Feuerwehrauto zum Mittelpunkt.

Die Räume der AKB liegen auf dem Gelände der Gautinger Asklepios Klinik. In den Garagen der Klinik fand sich ein Überbleibsel der Betriebsfeuerwehr, ein Opel Blitz 300 6H aus dem Jahr 1968. Die Feuerwehr war abgeschafft, der Oldtimer hatte mit 30 000 Kilometern längst ausgedient. Da hatte Asklepios-Geschäftsführer Rainer Pfrommer die Idee, den Wagen der AKB zu schenken: Mit einer Versteigerung des Oldtimers sollte ein Teil der Laborkosten gedeckt werden. Die Frage war nur, wie auf die Auktion des Fahrzeugs aufmerksam gemacht werden konnte.

Hier kam Martin Prankl ins Spiel. Der Inhaber einer Werbeagentur war im Januar 2015 selbst Knochenmarkspender der AKB und unterstützt seither die Stiftung im Marketing. Seine Idee war es, den Oldtimer auf einem Charity-Auktionsportal zu versteigern. Auf das Fahrzeug aufmerksam wurde Nori Schneider. Der Eigentümer des Architektur- und Ingenieurbüros Schneider sprach mit seinem Geschäftspartner Martin Harlander (Harlander Planegg GmbH) über die Auktion. Schnell war Harlander klar, dass er das Auto für den guten Zweck haben wollte.

Die Umsetzung des Vorhabens übernahm Schneiders Tochter Sonja, die im Auftrag Harlanders den Wagen schließlich für 12 500 Euro erstand. "Ich konnte so zwei Geschenke machen", sagt er, "eines an die Stiftung und eines an mich, weil ich helfen konnte."

Der Oldtimer wird zukünftig auf Harlanders Baustelle stehen. Seine Partnerfirmen sollen dadurch in die Arbeit der AKB integriert und zum Spenden angeregt werden. "Im Idealfall", erklärt Harlander sein Ziel, "lässt sich die Summe aus der Versteigerung verdoppeln." Noah konnte geholfen werden - und auch viele andere Leukämiepatienten werden von den 1000 Spendern profitieren.

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