Gastronomie:Wieder neue Pächter im Buttlerhof

Aikaterini Charami und Vasileios Papatzelos wechseln vom Tennispark nach Traubing. Sie sind die zehnten Wirte in 33 Jahren

Von Manuela Warkocz, Starnberg/Traubing

Das Wirtekarussell im Buttlerhof dreht sich weiter. Das bisherige Team Christoph Meiler und Ulrike Schwarz steigt nach zweieinhalb Jahren schon wieder aus. Zum 1. Februar übernehmen Aikaterini Charami und ihr Mann Vasileios Papatzelos die Gaststätte, die der Gemeinde Tutzing gehört. Zuvor feiert das griechische Gastronomen-Paar seinen Abschied im Starnberger Tennispark. Am Samstag, 23. Dezember, öffnen die beiden um 17 Uhr für jedermann ein letztes Mal das Lokal an der Gautinger Straße 39.

Die ungewisse Zukunft des Tennisparks hat die Pächter veranlasst, sich nach einer neuen Wirkungsstätte umzusehen. "Immer nur drei Monate Verlängerung - damit kannst du nicht planen mit Familie", sagt Aikaterini Charami. In Traubing will die 43-Jährige mit ihrem 45 Jahre alten Mann und der 16-jährigen Tochter Rafaelia neu durchstarten. Der Pachtvertrag mit der Gemeinde ist unterschrieben. Die Familie wird zu Jahresanfang in die Wohnung im Buttlerhof einziehen. In dem 1300-Einwohner-Ort wollen sie die zehn örtlichen Vereine, allen voran den FC Traubing, mit deutschen und griechisch-mediterranen Spezialitäten verwöhnen, Gesellschaften im Saal mit seinen 220 Plätzen bewirten und im Sommer die Gäste im Biergarten auf der Obstbaumwiese. Auch die Kegelbahn wird von dem Ehepaar betreut. Das hat langjährige Erfahrung in der Gastronomie. Vor 13 Jahren sind die beiden aus der griechischen Stadt Larissa nach Deutschland gezogen, managten Lokale in Augsburg, im Landkreis Dachau, in Fürstenfeldbruck und Starnberg. Hier betrieben sie zunächst drei Jahre die Sportgaststätte der FT Starnberg an der Ottostraße, dann führten sie fünf Jahre lang die Wirtschaft im Tennispark.

Ob sie im Buttlerhof ein Veranstaltungsprogramm anbieten werden, wie es die Pächter-Vorgänger versucht haben, will Aikaterini Charami auf SZ-Nachfrage noch offen lassen. "Erstmal schauen und gute Kontakte zu den Nachbarn herstellen", zeigt sie sich abwartend. Lärmsensible Nachbarn schränken die Nutzung der Gaststätte ein, die auch als Dorfstadl bekannt ist. Im Sommer darf beispielsweise nur eine geringe Anzahl von Tischen im attraktiven Biergarten aufgestellt werden.

Der Kauf und Umbau des ehemaligen Bauernhofs als Traubinger Vereinsheim war Teil des Eingemeindungsvertrags mit Tutzing. Aber der Buttlerhof kommt einfach nicht richtig in Schuss. Die Pächter geben sich in diesem Wirtshaus die Klinke in die Hand. Das ist jetzt der zehnte Pächterwechsel in knapp 33 Jahren. Teils mussten die Wirtsleute wegen Krankheit oder Wegzug aufhören, teils schied man im Streit. Große Hoffnung setzte der damalige Bürgermeister Rudi Krug 2015 in einen Neuanfang. Nachdem fünf Monate zugesperrt war, startete im April 2015 ambitioniert und mit reichlich Gastro-Erfahrung das Pächter-Trio Christoph Meiler, Ulrike Schwarz und Josef Hofrichter. Sie steckten nach eigenen Angaben eine sechsstellige Summe in den Dorfstadl, stemmten ein feines Kleinkunstprogramm, servierten selbst gebackene Kuchen und Torten, boten Catering-Service und Sky-Live.

Wegen des Lärm- und Brandschutzes musste die Gemeinde das Wirtshaus jedoch schon kurz nach der Eröffnung für 200 000 Euro nachrüsten. Veranstaltungen mussten mangels Nachfrage abgesagt werden. Bereits seit Anfang März 2017 hatte der Traubinger Dorfstadl nur noch Donnerstag- und Freitagabend sowie sonn- und feiertags geöffnet. Dass sie ihren Vertrag, der bis zum 18. Februar geht, nicht verlängern werden, kündigten die verbliebenen Pächter Christoph Meiler und Ulrike Schwarz im September an. Als Gründe nannten sie hohe Kosten für eine neue Konzession und größeren Investitionsbedarf in der Küche.

Eine Aussage, die die Gemeinde "nicht ganz nachvollziehen" kann, so Geschäftsleiter Marcus Grätz. Sowohl der bisherige als auch der neue Pächter hätten bezüglich der Küche keine Einwände gehabt und gewusst, dass Investitionen anstehen. Der neue Pachtvertrag laufe über fünf Jahre mit Option auf Verlängerung. Pachthöhe und -bedingungen seien identisch mit denen der bisherigen Pächter. "Die Pacht ist gering", versichert Grätz. Die Nebenkosten seien aber vom Pächter direkt zu zahlen.

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