Gastronomie:Diese 20-jährige Starnbergerin ist Bayerns beste Nachwuchsköchin

Starnberg Aubergine Carina Linnemann

Wenn sie die Ausbildung zur Köchin abgeschlossen hat, würde Carina Linnemann gerne noch Ernährungswissenschaften studieren.

(Foto: Nila Thiel)

Carina Linnemann hat die Jury mit Flusskrebs, Kalbsbries und Ragout vom Perlhuhn überzeugt. Jetzt darf sie bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin antreten.

Von Astrid Becker

Starnberg hat eine neue Bayerische Jugendmeisterin. Carina Linnemann hat sich in dem vom Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband in München veranstalteten Wettbewerb für fünf gastgewerbliche Ausbildungsberufe in der Kategorie "Kochen" gegen ihre Mitbewerber durchgesetzt. Insgesamt waren dort 40 junge Köche, Restaurant- und Hotelfachkräfte sowie Hotelkaufleute und Fachleute für Systemgastronomie angetreten.

Die Meisterschaften waren am vergangenen Donnerstag und Freitag unter dem Motto "Fußball-Weltmeisterschaften 2018" in der Städtischen Berufsschule für das Hotel-, Gaststätten- und Braugewerbe ausgetragen worden. Sie gelten in der Branche als das "beste Sprungbrett für eine fulminante Karriere in der internationalen Hotellerie und Gastronomie", wie Wettkampfleiter Hans Schneider bei der Preisverleihung sagte.

Die Teilnehmer, darunter eben auch die 20-jährige Carina Linnemann, mussten zunächst eine theoretische Prüfung ablegen, in der sie unter anderem auch ihr Geschick in Warenkunde unter Beweis stellen mussten. Für die Praxis war in der Kategorie "Kochen" ein Warenkorb vorgegeben, aus dem die Teilnehmer ein viergängiges Menü kreieren und zubereiten mussten. Als feste Zutaten vorgegeben waren Blumenkohl, Kalbsbries, Perlhuhn und Rhabarber.

Carina Linnemann entschied sich für Zweierlei vom Flusskrebs, Krustentiermayonnaise, Spargelsalat und Orangendressing als Vorspeise. Als Zwischengang kredenzte sie glasiertes Kalbsbries, Madeirasauce, Blumenkohl und Pistazie. Zum Hauptgang gab es Sous-vide gegarte Brust sowie Ragout vom Perlhuhn mit Sherryjus, mediterranem Gemüse und cremiger Polenta. Zum Abschluss ersann sie ein Quarksoufflé mit Erdbeer-Rhabarberragout und Champagner-Variation.

Carina Linnemann

"Eine Ernährungsumstellung kann nur gelingen, wenn die Freude am Essen bleibt, einfach, weil es schmeckt".

Damit überzeugte sie die Jury offenbar recht einhellig. Bereits den Vorentscheid für diesen Wettbewerb, die Münchner Stadtmeisterschaften im vergangenen November, hat 20-Jährige für sich entscheiden können. Nun wird sie wohl auch im November bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin antreten dürfen: "Da habe ich dann schon ausgelernt", erzählt sie. Nach dem Abitur hatte sie ihre Lehre als Köchin in Starnberg unter Küchenchef Maximilian Moser begonnen: "Ich habe dort während der Schulzeit ein Praktikum absolviert und das hat mir supergut gefallen." Weil die Arbeit Spaß mache und der Umgangston so nett sei, sagt sie. Dort habe sie auch die Liebe zum Kochen entdeckt: "Früher habe ich lieber gebacken, das hat sich geändert." Nach ihrer Ausbildung würde sie gern noch Ernährungswissenschaften studieren, um das dann mit ihrem erlernten Beruf zu kombinieren. "Eine Ernährungsumstellung kann nur gelingen, wenn die Freude am Essen bleibt, einfach, weil es schmeckt", weiß die angehende Köchin.

Aber vorerst will sie sich auf die nächsten Prüfungen und auch auf die Qualifizierung für die Deutsche Meisterschaft in Berlin vorbereiten. Und auch noch ein bisschen feiern: mit einem Kasten Bier und ihren Kollegen: "Sie haben mich in meiner Vorbereitungsphase unglaublich unterstützt."

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