Für mehr Anlegeplätze:Langer Steg für Dampfer

Seenschifffahrt informiert Bürger am Dienstag an Anlegestelle

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Mit kürzeren, zweistündigen Rundfahrten auf dem Starnberger See wollen die Bayerische Seenschifffahrt und die Gesellschaft für Wirtschaft- und Tourismusförderung den Wünschen der Fahrgäste entgegenkommen. Denn vielen dauert die rund dreieinhalbstündige Rundfahrt heutzutage zu lang. Einen entsprechenden Fahrplan bekommt man nur hin, wenn in Tutzing zwei Schiffe gleichzeitig anlegen können, so wie es in Herrsching am Ammersee bereits praktiziert wird. Um als Verkehrsknotenpunkt zu funktionieren, muss der Steg am Schloss in Tutzing jedoch verlängert werden. Technisch sei das machbar, teilt die Schifffahrt nach Tiefenmessungen mit. Die Umbaupläne trügen sogar dem Umweltschutzgedanken Rechnung. Denn durch das parallele Anlegen der Schiffe vorwärts am Steg werde sich der Wellschlag gegen das Ufer reduzieren.

Mit der neuen Gestaltung erwartet die Schifffahrt, dass sie an den beiden Hauptzustiegsorten Starnberg und Tutzing die Bedürfnisse der Fahrgäste besser erfüllen kann. Man geht davon aus, dass die Passagiere dann auch eher mal einen Landgang durch die Seegemeinde machen, weshalb Einzelhandel und Gastronomie die Stegverlängerung begrüßen. Regelmäßige Abfahrten aus Tutzing könnten Einheimische animieren, per Schiff von einem Anrainerort und speziell auf die östliche Seeseite zu fahren. Auch für Busreiseunternehmen werde Tutzing attraktiv. Dafür müsste es aber Parkmöglichkeiten für Busse am Ort und Kurzhalte nahe dem Steg geben, was die Evangelische Akademie tangieren würde. Deren Slipanlage soll im Übrigen nicht beeinträchtigt werden.

Bedenken, dass man vom Steg aus keinen Blick mehr auf die Brahmspromenade werfen könne, tritt die Schifffahrt entgegen. Die Möglichkeit, den Steg etwa zum fotografieren zu nutzen, "wird in die Überlegungen selbstverständlich mit eingezogen", heißt es in einer Mitteilung. Bürgermeisterin Marlene Greinwald (Freie Wähler) geht sogar davon aus, dass wieder ein Stegwart eingesetzt wird, wie sie der SZ sagte. Früher sorgte ein Stegwart für geordnete Verhältnisse und durfte sogar einen Kiosk am Tutzinger Steg betreiben.

Interessierte Bürger können sich bei einem Ortstermin diesen Dienstag, 26. Juni, um 16.30 Uhr am Dampfersteg über die Pläne informieren. Vertreter der Gemeinde und der Seenschifffahrt stehen rede und Antwort, bevor die Verlängerung des Stegs um 17.30 Uhr Thema im öffentlichen Umwelt- Energie- und Verkehrsausschuss im Rathaus sein wird.

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