Fossile Brennstoffe:Gauting als Vorbild

Bis 2035 will der Landkreis Starnberg unabhängig von fossilen Brennstoffen sein. Gauting bietet bereits finanzielle Hilfen bei der energetischen Häusersanierung.

Wolfgang Prochaska

Bis 2035 unabhängig von den fossilen Brennstoffen zu sein, ist das erklärte Ziel des Landkreises Starnberg. Dafür hat sich auch der Kreistag ausgesprochen. Ein Verein zur Energiewende, der dafür gegründet wurde, ist zwar aktiv, kann aber nur Vorarbeit leisten, denn die entscheidenden Anstöße müssen von den Kommunen ausgehen. Als Aktionsplan dient dazu das kommunale Klimaschutzkonzept des Landkreises.

Bei der Umsetzung ist die Gemeinde Gauting auf einem guten Weg. Im Gemeinderat wurde mit Anne Franke (Grüne) eine Klimaschutzreferentin installiert, außerdem legte die Kommune ein Förderprogramm zum Energiesparen auf, das finanzielle Hilfen für Gautinger bei der energetischen Häusersanierung bietet. Für die SPD im Starnberger Stadtrat ist Gauting damit ein großes Vorbild.

Bei den Haushaltsberatungen im vergangenen Jahr forderten die Genossen deshalb ein städtisches Förderprogramm für Energiesparmaßnahmen an Gebäuden, da nach ihrer Ansicht die bislang geplanten Aktionen die angestrebte Energiewende kaum erfüllen können. Der SPD-Antrag wurde allerdings mit knapper Mehrheit abgelehnt. Die Genossen haben aber noch nicht aufgegeben.

Nun folgt der zweite Anlauf: Der Antrag soll noch einmal im Herbst diskutiert und ein Förderprogramm im Haushalt 2011 berücksichtigt werden. 100.000 Euro sollen den Starnbergern zur Verfügung stehen, wenn sie ihre Häuser energetisch ertüchtigen. Fraktionschef Tim Weidner spricht von einem "Anreiz-Programm". Dabei soll vorher vom Arbeitskreis Energie und Klimaschutz geprüft werden, welche neuen gesetzlichen Regelungen bei der Förderung in Frage kämen und welche Möglichkeiten sich daraus ergäben.

Wie Weidner auf Anfrage mitteilte, meldet Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger (UWG) Bedenken an. Er möchte den Antrag vom Zustand der städtischen Finanzen und den personellen Kapazitäten im Bauamt abhängig machen. Bekanntlich ist der Bereich Bau nicht gerade mit Personal gespickt. Geht es nach den Wünschen der SPD, müssten in den weiteren Jahren jeweils 100.000 Euro für die Bürger bereitstehen.

Die Stadt war aber bislang nicht untätig. So wurde ein Sanierungskonzept für die kommunalen Liegenschaften in Auftrag gegeben, unter anderem sollen das Gymnasium, die Schule Söcking sowie die Wohnanlage Am Hirschanger auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts hat in Weßling und Seefeld auch begonnen.

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