Feuerwehr:Brandherd Gilching

Gilching Brand

Die Feuerwehr konnte den Dachstuhl des Gilchinger Hauses nicht mehr retten. Die Wohngemeinschaft muss sich jetzt eine neue Bleibe suchen.

(Foto: Jürgen Römmler)

Viel Arbeit für die Rettungskräfte in der drittgrößten Gemeinde des Landkreises: Zuerst rücken die Helfer wegen eines brennenden Christbaums aus, dann lässt ein Heizstrahler einen Dachstuhl in Flammen aufgehen

Von Christian Deussing, Gilching

Ein Heizstrahler hat am Montagmorgen einen Dachstuhlbrand im Steinlacher Weg in Gilching verursacht. Bei dem Brand erlitten drei Bewohner Rauchvergiftungen. Sie mussten in eine Klinik gebracht werden. Laut Polizei hatte sich ein 27-jähriger Student den Elektroofen wegen der Kälte näher ans Bett gerückt, wobei sich gegen 8 Uhr seine Decke entzündete. Der Mieter versuchte noch vergeblich, das Feuer zu löschen. Er schlug Alarm, woraufhin die drei Mitbewohner auch noch rechtzeitig ins Freie flüchten konnten.

Der Schaden am älteren Haus beträgt nach ersten Schätzungen etwa 100 000 Euro. Die Dachwohnung ist komplett ausgebrannt, zudem ist auch das Erdgeschoss durch Löschwasser nicht mehr bewohnbar. Womöglich muss die Brandruine abgerissen werden. Im Einsatz waren fast 40 Feuerwehrleute aus Gilching und Geisenbrunn, die auch mit schweren Atemschutzgeräten die Flammen bekämpften, die aus dem Dach und den Fenstern schlugen. "Nach einer Stunde hatten wir das Feuer unter Kontrolle", berichtete Gilchings Kommandant Robert Strobl. Als er mit seinen Kräften kurz nach dem Alarm eingetroffen sei, habe es im Obergeschoss "schon lichterloh gebrannt". Das Feuer war nach etwa zwei Stunden vollständig gelöscht. Die Kripo Fürstenfeldbruck ermittelt jetzt gegen den Studenten wegen fahrlässiger Brandstiftung.

Dieser Vorwurf trifft auch ein Gilchinger Ehepaar, in dessen Reihenhaus an der Zugspitzstraße ein bereits etwas trockener Christbaum einen Wohnzimmerbrand auslöste. Der gesamte Schaden beläuft sich auf etwa 50 000 Euro, berichtet die Polizei. Nach deren Angaben hatte der 62-jährige Bewohner die Wachskerzen noch einmal angezündet, die gegen 21.50 Uhr heruntergebrannt waren. Das bemerkten die Eheleute aber zu spät, denn kurz darauf ging der Baum in Flammen auf. Das Feuer konnte das Paar aber noch mit eigenen Löschaktionen im Wohnzimmer "in Schach halten", bis die Feuerwehr eintraf, so die Polizei. Allerdings platzte wegen der enormen Hitze der Putz von der Decke, zudem zersprang ein Fenster. Die beiden Bewohner kamen mit Verdacht auf eine leichte Rauchvergiftung zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus.

Bei beiden Ereignissen handele es sich um eine fahrlässige Brandstiftung, die jeweils "noch relativ glimpflich verlaufen" sei, bilanziert Andreas Ruch, stellvertretender Leiter der zuständigen Polizeiinspektion Germering. In beiden Fällen hätten nämlich die Folgen viel schlimmer sein können. Ruch warnt besonders davor, echte Kerzen an den mittlerweile oft sehr trockenen Christbäumen noch anzuzünden. Zudem sei es leichtsinnig, die brennenden Kerzen unbeaufsichtigt zu lassen. Denn der Baum könne sich schnell entzünden und sofort abfackeln, warnt der Polizeihauptkommissar.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: