330 Kilometer und 24 000 Höhenmeter in 150 Stunden. Das ist der "Utratrail - Tor des Geants" im italienischen Aostatal. Axel Zapletal hat den Extremlauf 2014 in 107 Stunden absolviert. An dem Wettbewerb teilzunehmen, einer der weltweit härtesten seiner Art, sei "ein absolutes Highlight meiner Extremläuferkarriere" gewesen. Dieser Ultratrail ist deshalb so speziell, weil er über so viele Tage andauert, dass man ihn unmöglich ohne Schlaf absolvieren kann. Selbst der Gewinner, der den Lauf in 72 Stunden hinter sich gebracht hat, schlief eine Nacht komplett durch. Zapletal hatte sich einen speziellen "Schlafplan" erstellt, den er allerdings nicht einhalten konnte: Nach 36 Stunden Laufen legte sich der Feldafinger das erste mal zur Ruh, konnte im weiteren Verlauf aber nicht mehr einschlafen. So hat Zapletal in viereinhalb Tagen gerade einmal sieben Stunden Schlaf gefunden.
Seit 2008 betreibt der Feldafinger diesen Extremsport. Die Faszination liegt ganz klar "im Austesten der eigenen Grenzen", so Zapletal. Dem Vater von zwei Töchtern und Angestellten eines Pharmaunternehmens ist aber eines sehr wichtig: "Das Training hält sich in Grenzen, und ich versuche das alles sehr familienfreundlich zu betreiben, damit die Zeit mit meiner Familie nicht zu kurz kommt." Allerdings hat Zapletal auch mit seinem Sport eine Art Vorbildfunktion für seine Töchter, Zudem wirkt sich sein ausgefallenes Hobby auch auf die Urlaubsplanung aus. "Natürlich geht das bei uns auch sehr sportlich zu. Wir fahren nicht ans Meer und liegen da drei Wochen am Strand in der Sonne. Wir fahren an den Gardasee und laufen oder machen diverse andere Sportarten."
Wer Zapletal als Referenten erleben will, hat dazu an diesem Donnerstag Gelegenheit: Der Läufer hält von 19.30 Uhr an im alten Pfarrhaus Pöcking (Hauptstraße 8) seinen Vortrag "Faszination Ultratrail - oder: Muss man vielleicht ein bisschen verrückt sein?" In Bildern will Zapletal auch die Stimmung und Landschaft des Trails wiedergeben.
Auf die Frage, wem er diesen Vortrag empfehlen würde, antwortete der Feldafinger: "Allen, die an Bergen, Laufen oder Extremsportarten interessiert sind."