Das Villino ist ein kleines, fast verwunschenes Häuschen auf dem Gelände, auf dem zurzeit das neue Feldafinger Benedictus-Krankenhaus gebaut wird. Das denkmalgeschützte Gebäude beherbergt ein kleines Thomas-Mann-Museum, denn hier hat der Schriftsteller an seinem "Zauberberg" geschrieben. Auch nach dem Klinikneubau wird das Villino als Gedenkstätte für Thomas Mann fungieren, heißt es in einer Mitteilung des Feldafinger Klinik-Betreibers, der Artemed-Gruppe.
Es soll sogar aufgehübscht und modernisiert werden, von einer "erneuerten Ausstellung" ist die Rede. Das Museum soll interaktiver gestaltet werden, um das Zeitempfinden um das Jahr 1930 zu vermitteln. Platz finden soll nicht nur das Grammofon aus alter Zeit, auch neue Medien sollen über das Leben und Wirken von Thomas Mann informieren. Auch für Veranstaltungen rund um den Schriftsteller wird das Villino offen stehen - mit dem Zusatzeffekt, dass künftig solche Veranstaltungen von der Küche des Krankenhauses "kulinarisch untermalt" werden können.
Darüber hinaus wird das Villino noch für einen zweiten Zweck genutzt werden, wenn das neue Krankenhaus planmäßig am 1. Juni nächsten Jahres eingeweiht wird. Das Häuschen wird dann Sitz der Artemed-Stiftung sein, die einen Beitrag zur Verbesserung der weltweiten Gesundheitsversorgung leisten will. "Das wird jetzt in größerem Umfang möglich sein", heißt es in der Mitteilung.
So soll Gesundheitsversorgung nach Myanmar in das Delta des Irrawaddy-Flusses gebracht werden, in den armen Süden Tansanias, aber auch um Straßenkinder in La Paz (Bolivien) will sich die Artemed-Stiftung kümmern. Alle Projekte werden mit landeskundigen und einheimischen Partnern abgewickelt. Mitarbeiter von Artemed-Krankenhäusern in Deutschland opfern zum Teil ihren Urlaub, um bei den Projekten dort mitzuhelfen. Über diese Hilfsprojekte können sich die Besucher des Villino nun ebenfalls informieren, das nun - wie im Zauberberg - ein Ort der Heilung und Zuwendung werde.