Ausgelöst hatte die Debatte der Verein "Fortschritt", als er noch den Feldafinger Kindergarten "Dorfspatzen" und den Kinderhort für die Gemeinde Feldafing betrieben hatte. Es war über mehrere Jahre ein Defizit entstanden, das die Gemeinderäte schließlich nicht mehr tragen wollten. Inzwischen haben die beiden Einrichtungen das Rote Kreuz als Träger, aber dennoch soll es nicht mehr vorkommen, dass die Gemeinde extra in ihren Säckel greifen muss. Alle gemeindlichen Kinderkrippen, Horte und Kindergärten müssen künftig "eigenwirtschaftlich" arbeiten, wie es in einem Beschluss des Gemeinderates heißt. Geld von der Kommune soll es nur noch im Ausnahmefall geben.
Nachträglich genehmigt haben die Gemeinderäte in ihrer Sitzung am Dienstagabend die Mehrkosten in Höhe von 40 000 Euro, die beim Bau von zwei Brücken über den "Katzengraben" beim neuen Gewerbegebiet in Wieling entstanden sind. Die Steigerung resultiert aus der größeren Menge Stahl, die verbaut worden ist. Einsparpotentiale gibt es dagegen beim Energiemanagement der Gemeinde. Ein Vertreter des Umweltzentrums Allgäu hatte auch im vergangenen Jahr die gemeindlichen Einrichtungen unter die Lupe genommen und dabei festgestellt, dass etwa die Heizung der Turnhalle veraltet und ineffizient ist. Eine neue Anlage indes ist eine große Investition, die erst in den kommenden Jahren getätigt werden soll. Gut 2500 Euro lässt es sich die Gemeinde jetzt schon jährlich kosten, dass Fundtiere - die juristisch als "Sachen" gelten - vom Starnberger Tierheim versorgt werden. Der Gemeinderat beschloss eine Erhöhung des Beitrags an den Tierschutzverein um zehn Cent pro Feldafinger Einwohner.
Und die Gemeinderäte werden sich bald Gedanken machen müssen, was im Erdgeschoss des alten Rathauses passieren soll. Die Flächen sind bisher an einen Immobilienentwickler vermietet, der zum Quartalsende gekündigt hat.