Als die Kutsche mit Kaiserin Elisabeth und Ludwig II. von Bayern in Sicht kommt, brandet Jubel auf. Die beiden Monarchen verlassen die Kutsche mit Hilfe ihres Pagen und die Besucher rufen von allen Seiten: "Majestät, darf ich ein Foto machen?" Der Darsteller des Märchenkönigs ist der Feldafinger Franz von Hunoltstein, der im richtigen Leben Amtsrichter in Starnberg ist. Hinter Sisi, der Kaiserin von Österreich, verbirgt sich seine Nichte Janina Fuchs. Den Pagen stellt die zehnjährige Tochter Leonie von Hunoltstein dar.
SZ: Wie kamen Sie zu dem Job als Ludwig-Darsteller?
Franz von Hunoltstein: Ich bin bereits als Student im Hotel Kaiserin-Elisabeth als Ludwig II. aufgetreten. Auch das stilechte Kostüm mit Hermelinmantel ist aus dem Hotel. Die Eigentümer haben es einmal dem Nationaltheater abgekauft.
SZ: Mussten Sie früh aufstehen, um sich so stilecht kleiden zu können?
Janina Fuchs: Bei der Frisur hat mir meine Mutter geholfen. Das Anziehen hat gar nicht mal so lange gedauert, man braucht allerdings Hilfe. Das Kostüm ist gar nicht so unbequem, wie ich gedacht habe. Es ist auf jeden Fall bequemer als mein Dirndl.
SZ: Wie haben Sie sich vorbereitet auf Ihren Auftritt?
Franz von Hunoltstein: Um majestätisch winken zu können, braucht man keine Vorbereitung.
Janina Fuchs: Ich habe mir die Sisi-Filme angesehen und das Flanieren geübt.
Leonie von Hunoltstein: Ich habe geübt, wie man die Schleppe tragen muss.
SZ: Wie hat Ihnen Ihr Auftritt gefallen?
Franz von Hunoltstein: Es hat den Leuten sehr gut gefallen. Sie haben gejubelt und viele Fotos gemacht. Ich würde wieder auftreten.
Janina Fuchs: Ich kann mir auch vorstellen, so etwas wieder zu machen.
Leonie von Hunoltstein: Es war schon toll, bejubelt zu werden.