Feldafing:Knappe Mehrheit für Sontheim

Mit 54 Prozent geht der Bürgermeister in seine dritte Amtszeit. CSU-Herausforderer Himmelstoß zeigt sich aber auch zufrieden.

Von Otto Fritscher

Bernhard Sontheim ist Wahlsieger

Der schönste Glückwunsch: Bürgermeister Bernhard Sontheim mit seiner Frau Gabriele. Foto: Fuchs

(Foto: STA Franz X. Fuchs)

Im zweiten Anlauf hat es auch Feldafings amtierender Bürgermeister Bernhard Sontheim (Bürgergruppe) geschafft: Mit 54,1 Prozent setzte er sich in der Stichwahl gegen seinen CSU-Herausforderer Roger Himmelstoß durch, der es auf 45,9 Prozent brachte. Sontheim legte damit gegenüber dem ersten Wahlgang acht Prozentpunkte zu, Himmelstoß sogar zwölf. Die Wahlbeteiligung lag bei 59,8 Prozent. In einer ersten Stellungnahme am Sonntagabend ließ Sontheim erkennen, dass er durchaus nicht immer sicher war, als Sieger aus der Wahl hervorzugehen. Er habe sogar manchmal "Angst" gehabt, bekannte Sontheim freimütig. Seinem Herausforderer Himmelstoß bescheinigte er, immer einen fairen Wahlkampf geführt zu haben: "Roger, du hast nie unter der Gürtellinie attackiert." Himmelstoß freute sich über sein "respektables Wahlergebnis". Er sagte: "Wir haben gekämpft bis zum Schluss und sind Sontheim ganz schön auf die Pelle gerückt." Auf die Frage, ob er auch als zweiter Bürgermeister zur Verfügung stehe, hielt er sich "alle Optionen offen".

18 Uhr, im Rathaus. Es ist fast schon ein gewohntes Bild. Sontheim sitzt - wie schon beim ersten Wahlgang - bei Kämmerer Karl Dischner im Zimmer, bei dem die Meldungen aus den sechs Wahlbezirken zusammenlaufen. Sontheim hat wieder ein Weißbierglas in der Hand, diesmal ist es dunkles Bier. Fast könnte man meinen, dass er sich daran festhält, als die Meldung aus dem Wahllokal 3 kommt, in dem Himmelstoß 163 Stimmen, er selbst aber nur 124 bekommen hat. "Mein schlechtestes Wahllokal, die Gegend, in der die Klinik gebaut werden soll", erklärt Sontheim - und schnauft hörbar durch. Seine Miene entspannt sich, als er in allen anderen Wahllokalen vorne liegt. Um 18.32 Uhr steht dann fest: Er darf zur dritten Amtszeit antreten.

Noch in der Eingangshalle des Rathauses gratuliert ihm der knapp unterlegene Roger Himmelstoß. Er sieht zufrieden aus. "Natürlich habe ich auf mehr gehofft, wir akzeptieren die Entscheidung der Wähler." Drinnen im Bürgersaal steigt Himmelstoß dann mit Sontheim gemeinsam auf die Bühne. Sontheim lobt den CSU-Mann so, dass man gar nicht glauben möchte, dass sie bis vor einer Stunde noch Konkurrenten waren. Und Himmelstoß erntet für seine Feststellung, "jetzt geht es darum, für Feldafing zu arbeiten", den größten Applaus des Abends, auch von Sontheim-Anhängern. Anton Maier, im ersten Wahlgang ausgeschiedener Kandidat der Grünen, lässt sich indes nicht blicken.

Dabei kommt den erstarkten Grünen im neu zusammengesetzten Gemeinderat durchaus eine wichtige Rolle zu. Doch vom Koalitionen schmieden will Sontheim an dem Abend noch nichts wissen. "Ich trink' sicher noch das ein oder anderer Weißbier."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: