Feldafing:Feuerwehr in Not

Die Helfer müssen sich vor Einsätzen in der Garage umziehen

Von Otto Fritscher, Feldafing

Im Keller des Gebäudes sind Risse in den Mauern, und wenn sich die Feuerwehrleute bei einem Alarm im Feuerwehrhaus schnell umziehen müssen, müssen sie dies in der Garage tun, direkt hinter dem Feuerwehrauto, dessen Motor bereits gestartet ist. "Das ist nicht nur ungesund, sondern auch gefährlich, wenn der Fahrer versehentlich den Rückwärtsgang einlegen sollte", erklärte Feuerwehr-Kommandant Dirk Schiecke am Dienstagabend den verdutzten Feldafinger Gemeinderäten, als "Standortüberlegungen" für ein neues Feuerwehrhaus auf der Tagesordnung standen. Schiecke wollte damit sagen: Es eilt, denn die Zustände sind nicht mehr länger tragbar. Denn immerhin suchen die Gemeinderäte schon seit drei Jahren nach einem geeigneten Ort für einen Neubau, aber jedes anfänglich in Betracht kommende Grundstück schied aus verschiedenen Gründen wieder aus.

Deshalb hatte Schiecke jetzt selbst einen Vorschlag im Gepäck: einen Neubau an der selben Stelle, am Appelhans-Weg, nur um 45 Grad gedreht, damit das Gebäude größer werden kann und auch Platz für Erweiterungen bietet. Momentan verfügt die Feldafinger Wehr über zwei Fahrzeuge, aber die Gemeinde wird weiter wachsen, wenn das Konversionsgelände der Bundeswehr zivil genutzt werden wird. "Es ist jetzt schon absehbar, dass wir dann ein drittes Fahrzeug brauchen", sagte Schiecke. Ob sein Vorschlag auch technisch funktioniere, wisse er aber nicht, deshalb solle der Gemeinderat ein erfahrenes Ingenieurbüro beauftragen, das Wenderadien der Feuerwehrautos und anderes prüfen soll. An diesen sind die Blaulichter übrigens nicht auf dem Dach, sondern an der Seite der Fahrerkabine montiert, weil die Autos sonst nicht durch das Garagentor passen würden.

Zwar wollten einige Gemeinderäte wie Nandl Schultheiß (CSU) weiter nach geeigneten anderen Standorten suchen, denn: "Was passiert mit den Autos und den Menschen, die im Feuerwehrhaus ihre Wohnungen haben, während der Bauzeit?" Ihre Bedenken ließ Bürgermeister Bernhard Sontheim nicht gelten. Die Autos könnten im Bauhof, die Menschen anderweitig untergebracht werden. Der Gemeinderat will den Vorschlag der Feuerwehr nun prüfen lassen - und erst dann entscheiden, ob weiter nach alternativen Standorten gesucht werden soll.

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