Feldafing:Es fährt kein Bus nach Tutzing

Feldafinger Gemeinderat lehnt Linie aus Kostengründen ab

Susanne Münster, Verkehrsmanagerin des Landkreises, war am Dienstagabend zum zweiten im Feldafinger Gemeinderat, um das Gremien von den Vorzügen einer neuen Buslinie zu überzeugen, die vom S-Bahnhof Tutzing zum S-Bahnhof Feldafing führen soll. Die Gemeinderäte hatten Münster beauftragt, auch die Anbindung von Traubing und der Feldafinger Seestraße als zwei neue Varianten miteinzubeziehen. Die Verkehrsmanagerin erledigte dies auch für die Linie 978, mit bis auf die Minute ausgeklügelten Fahrplänen und Defizitschätzungen. Eine halbe Stunde lang diskutierten die Gemeinderäte die Details. Einige sahen nicht ein, dass die Gemeinde Feldafing für den Anschluss des Tutzinger Ortsteils Traubing mitzahlen soll, anderen war die für 2017 geplante Einführung der Buslinie zu früh, weil die Artemed-Klinik - wo eine Haltestelle geplant war - erst Jahre später fertig sein wird. Mit einer Wortmeldung beendete Bürgermeister Bernhard Sontheim dann die Diskussion: "Ich stell' mir die Frage, ob wir diesen Bus überhaupt brauchen", sagte er, und verwies auf die Mindestvertragszeit von sechs Jahren und ein Defizit von bis zu 100 000 Euro, für das die ohnehin klamme Gemeinde dann einstehen müsste. Bei der anschließenden Abstimmung waren lediglich drei Gemeinderäte der Grünen für die Buslinie, die große Mehrheit folgte Bürgermeister Sontheim. Susanne Münster verließ sichtlich angefressen die Sitzung.

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