Feldafing:Chef der Cyber-Armee

Feldafing Kaserne

Generalleutnant Ludwig Leinhos stellte sich in Feldafing vor.

(Foto: Georgine Treybal)

Generalleutnant Ludwig Leinhos wehrt Hacker-Angriffe ab

Von Christian Deussing, Feldafing

Generalleutnant Ludwig Leinhos hat am Mittwochnachmittag die IT-Spezialisten in den Kasernen Feldafing und Pöcking besucht. Er ist der erste Cyber-Inspekteur der Bundeswehr, dem seit kurzem 13 500 Soldaten unterstellt sind. Eine der wichtigsten Aufgaben seiner Truppe ist es, die IT-Systeme des Militärs zu schützen und Hacker-Angriffe abzuwehren. Dafür braucht der Inspekteur auch die "Schule Informationstechnik der Bundeswehr", wie sich die hiesigen Standorte der Fernmelder jetzt nennen.

Es geht um elektronische Aufklärung und Abwehr, digitale Analyse und auch um den Schutz der Kommunikation und Infrastruktur der Streitkräfte, zum Beispiel bei Auslandseinsätzen, wie Leinhos im Casino Feldafing vor der Presse erläuterte. Er ist Chef des neu geschaffenen "Kommandos Cyber-und Informationsraum" (CIR), das zudem die IT-Sicherheit innerhalb der Bundeswehr verbessern soll. Der Inspekteur erklärte, dass noch 1500 Soldaten in das CIR hinzukommen - und die "nicht nur Nerds" seien. Die Bundeswehr stehe bei der Digitalisierung und Informationstechnik bei Bewerbungen auch "in Konkurrenz zur Wirtschaft". Man biete attraktive Aus- und Fortbildungen an, betonte der Generalleutnant. Davon will sich am Mittwoch, 26. Juli, auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen überzeugen, die erstmals den Standort besuchen wird - allerdings nicht Feldafing, sondern die Maxhof-Kaserne in Pöcking. Diese wird für fast 100 Millionen Euro erweitert, wobei der Lehrsaal- und das Dienstgebäude das Herzstück sein werden. Vor neun Tagen war hierfür das Richtfest gefeiert worden. Das Projekt gehöre zu den modernsten Gebäuden der Bundeswehr, sagte Leinhos, der sich von dem 50 Millionen Euro teuren Campus-Komplex mit 86 Hörsälen und 286 Diensträumen beeindruckt zeigte.

Neben Leinhos saß im Pressegespräch auch der Feldafinger Kommandant, Oberst Frank Schlösser. Er kümmert sich nicht nur um die IT-Ausbildung beim Militär, sondern auch um möglichst bezahlbaren Wohnraum für Soldaten und deren Familien. "Das ist aber in dieser Region ein Problem", betonte Schlösser. Er versicherte jedoch, deshalb "mit den "Gemeinden in guten Gesprächen zu sein". Schließlich gehe es auch um die Fürsorge und günstigere Unterkünfte für Soldaten, meinte der Oberst.

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