Feldafing:Buchheim-Stiftung blitzt ab

Gemeinderat will keine Ausnahme von Veränderungssperre machen

Soll das ehemalige Wohnhaus des Kunstsammlers Lothar-Günther Buchheim an der Johann-Biersack-Straße in Feldafing erhalten bleiben, oder darf das Gebäude, das nicht unter Denkmalschutz steht, abgerissen werden? In dieser Frage gibt es Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Besitzer, der Buchheim-Stiftung, die auch das Museum in Bernried betreibt, und der Gemeinde Feldafing. Die Stiftung würde gerne auf dem Gelände zwei Wohnhäuser errichten, die mit einer Art Brücke miteinander verbunden sind. Aus den Mieteinnahmen soll dann der Museumsbetrieb mitfinanziert werden. Den Feldafinger Gemeinderäten war die geplante Bebauung schon in einer der letzten Sitzungen zu massiv, so beschlossen sie, einen Bebauungsplan aufzustellen und eine Veränderungssperre zu erlassen. Denn ein Teil der Gemeinderäte sieht die Villa, in der Buchheim und seine Frau Diethild Jahrzehnte gelebt haben, als erhaltenswert an, auch wenn das Gebäude von den Denkmalschützern als nicht schutzwürdig eingestuft worden sei. Sie argumentieren, das Haus gehöre eben zu Buchheim und Buchheim zu Feldafing.

Das sieht die Stiftung anders. Sie beantragte eine Ausnahme von der Veränderungssperre, scheiterte mit diesem Ansinnen aber in der Gemeinderatssitzung, die am Dienstagabend nach dem EM-Spiel der deutschen Mannschaft erst um 21 Uhr begann, und diesmal auch nicht im Bürgersaal, sondern im Keller des Betreuten Wohnens war. Da die Baukörper nicht kleiner wurden und die Kubatur den Gemeinderäten weiterhin als zu massiv erschien, lehnten sie den Antrag der Buchheim-Stiftung einstimmig ab. So wird die Gemeinde nun das Bebauungsplanverfahren weiterführen. Über das weitere Vorgehen der Buchheim-Stiftung ist nichts bekannt.

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