Feldafing:Blick über die Schulter

Feldafing: Die Schrifstellerin und Künstlerin Karin Irshaid.

Die Schrifstellerin und Künstlerin Karin Irshaid.

(Foto: Arlet Ulfers)

Feldafinger Autorin Karin Irshaid hat eine Erzählung geschrieben

Von Otto Fritscher, Feldafing

Um den politischen und kulturellen Brennpunkt Palästina, an dem so viel Verzweiflung herrscht, an dem es aber auch immer wieder Hoffnung gibt, geht es im "Hochzeitsessen", einem ihrer Bücher mit politischem Hintergrund, das die Feldafinger Autorin Karin Irshaid vor gut eineinhalb Jahren geschrieben hat. Nun legt Irshaid ihr neues Buch vor, und diesmal ist es eine Erzählung geworden, die von einer "Begegnung auf Madeira" handelt - so der Titel des gut 100 Seiten starken Büchleins.

Es sei auch ein bisschen auf ihre Verlegerin zurückzuführen, dass diese "poetische Erzählung" erscheint. Sie basiert auf der bereis 1991 erschienenen Erzählung "Gilda". Irshaid lässt in "Begegnung auf Madeira" die Erzählerin in der Wartehalle eines Flughafens auf eine Frau aufmerksam werden, deren ungeschickte Bewegungen beim Blick über die Schulter Erinnerungen hervorrufen. Beide Frauen steigen in das selbe Flugzeug und landen schließlich sogar im selben Hotel. Die Erzählerin beginnt wie eine Detektivin zu recherchieren, sie will wissen, wer diese Frau, die sie so fasziniert, eigentlich ist. Kindheitserinnerungen tauchen auf, Träume werden wach, und irgendwann, vielleicht, mag der Leser glauben, dass er viele Eindrücke und Erinnerungen aus dem eigenen Denken und Fühlen kennt.

Karin Irshaid hat bereits mehr als ein Dutzend Bücher geschrieben. Besonders gefreut hat es sie, dass ihr "Hochzeitsessen" von der bekannten Regisseurin Caroline Link im Magazin "Focus" zum "Buch des Jahres" gewählt worden ist. "Ich habe das gar nicht mitbekommen. Ein Freund rief mich an, als er gerade in der Zeitschrift geblättert hat", sagt Karin Irshaid.

Die Autorin, gleichwohl in Bayern geboren, hat in Münster Malerei, Grafik und Kunstgeschichte studiert. Danach übte sie verschiedene Lehrtätigkeiten aus, war in Münster und Bielefeld freiberuflich tätig, bis sie nach Feldafing an den Starnberger See zog. Dass sie nicht nur mit Worten umgehen kann, merkt man der Gestaltung der Titelbilder ihrer beiden zuletzt erschienenen Bücher an. Die Zeichnung erzählt den Inhalt der Bücher in groben Zügen. Auf dem "Hochzeitsessen" sind Panzer zu finden, aber auch ein Ort, an dem nebeneinander eine Moschee, eine Synagoge und eine christliche Kirche zu finden sind.

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