FDP:Gewetzte Fischmesser

Aufkirchen Aschermittwoch FDP

Ex-Bundesministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger zeichnet im Hotel Post Margita Gürtler mit dem Silbernen Fischmesser aus.

(Foto: Georgine Treybal)

FDP verteidigt Jamaika-Aus und knöpft sich Markus Söder vor

Von Sabine Bader, Aufkirchen

"Wir haben es richtig gemacht." Davon ist die FDP im Landkreis überzeugt. Wie ein Mantra wiederholen die liberalen Redner diesen Satz beim Politischen Aschermittwoch im Gasthof zur Post in Aufkirchen. Sie alle rechtfertigen, dass ihre Partei die Jamaika-Sondierungen platzen ließ. "In Jamaika war nichts drin für uns", schleudert Landesvorsitzender Daniel Föst, der als Gastredner geladen ist, den 35 Anwesenden ins Gesicht. "Jamaika wäre ein ,Weiter so!' gewesen. Und das ist mit uns nicht zu machen." Applaus. Natürlich mussten sich die Spitzen an der Basis rechtfertigen. Das geben Bergs Ortschefin und Gemeinderätin Anke Sokolowski und Landtagskandidaten Britta Hundesrügge zu. "Ja, wir haben Prügel bekommen", sagt Sokolowski. Auch Föst findet: "Es war schlecht gemacht. Wir hätten die Gründe sofort erläutern müssen."

Lieber konzentrieren sich die Liberalen nun auf den politischen Gegner. Landtagskandidatin Hundesrügge knöpft sich Markus Söder (CSU) vor: "Wir sind offen und gastfreundlich und fordern ein Einwanderungsgesetz", sagt sie bezogen auf Söders Landesamt für Asyl- und Abschiebung. Auch für den Bau der Dritten Startbahn am Münchner Flughafen kämpft die FDP. Der Staat müsse viel mehr Geld in die Bildung investieren - in Schulen und Kindergärten. Bislang werde den Kommunen die Last allein aufgebürdet, die dann händeringend nach Erziehern für Kindergärten und Kitas suchen müsse. Gleiches gelte für das Pflegepersonal. Beim Wohnungsbau plädiert Hundesrügge dafür, es den Unternehmen zu erleichtern, Wohnraum für ihre Mitarbeiter zu bauen. "Wir müssen mehr Flächen ausweisen." Denn wo Gewerbe entstehe, müsse auch Wohnraum entstehen. Als Beispiel führt sie die Gewerbeflächen im Unterbrunner Holz an oder das Konversionsgelände in Feldafing. Ihr Fazit generell: "Bayern braucht uns."

Eine, die sich seit vielen Jahren nicht nur in der FDP engagiert, sondern auch in der Gesellschaft, ist Margita Gürtler aus Seefeld. Sie bekommt das Silberne Fischmesser der Kreis-FDP verliehen. Gürtler hat den Verein "Anders lesen und lernen" gegründet. Der Verein entwickelt Hörlehrbücher zum Lernen für Blinde, Legastheniker und Analphabeten und plädiert für deren Einsatz im Unterricht.

Übrigens, die Fischmesser, die die Kreis-FDP alljährlich verdienten Mitgliedern überreicht, können sich sehen lassen. Sie stammen aus Antiquariaten, sind echt silbern und mit Jugendstil-Ornamenten verziert.

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