Etterschlag:Staufalle Tunnel

Einfahrt zum Etterschlager Tunnel

Höhenkontrollen am Etterschlager Tunnel sind scharf gestellt. Sie werden laut Autobahnpolizei wöchentlich bis zu zehnmal von Lastwagen ausgelöst.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Ständig lösen Lastwagen die Höhenkontrollen auf der A 96 aus

Von Christian Deussing, Etterschlag

Die nachgerüsteten Etterschlager und Echinger Tunnel auf der Lindauer Autobahn (A 96) werden jetzt häufig zur Staufalle. Seit einem Monat sind die Höhenkontrollen scharf gestellt und sperren somit die Durchfahrt. Diese Kontrollen werden laut Autobahnpolizei wöchentlich bis zu zehnmal ausgelöst, was vor allem im Berufsverkehr prekär ist und zu kilometerlangen Staus führt. Wie am Donnerstagmorgen, als in Richtung München zeitweise nichts mehr ging, zumal sich um 7.15 Uhr bei Inning noch ein Auffahrunfall ereignete, in dem drei Autos verwickelt waren. Dabei wurde ein Beifahrer leicht verletzt, er kam in ein Krankenhaus.

Bereits gegen sechs Uhr begann das Chaos: Ein bislang unbekannter Lkw-Fahrer löste vor dem 450 Meter langen Echinger Tunnel die Kontrolldetektoren aus, weil die Ladung oder eine flatternde Plane die Höhengrenze von 4,35 Meter überschritten hatte. Ein Zeuge meldete später der Polizei, dass vielleicht ein Holztransporter die Höhenkontrolle ausgelöst habe. Doch dessen Fahrer hielt nicht an und war bisher nicht ausfindig zu machen.

Kaum hatte sich die Verkehrslage ein wenig beruhigt, löste ein anderer Lkw-Fahrer am Etterschlager Tunnel die Warnmessung aus. Der Mann musste vor der roten Ampel an der Einfahrt zum Etterschlager Tunnel seinen Sattelzug stoppen - nachdem er offenbar mit Glück die Röhre in Eching noch knapp hatte passieren können. Es sei um wenige Zentimeter gegangen, doch der 59-jährige Fahrer aus Niederbayern habe gleich gegen zwei Auflagen verstoßen, berichtet Polizeihauptkommissar Johannes Wittmann von der Autobahnpolizei. So hätte schon von Greifenberg aus eine Polizeistreife den Schwertransport durch die Tunnel begleiten müssen, wobei nur die Geschwindigkeit von fünf Stundenkilometern zulässig gewesen wäre. Zudem habe der Fahrer die Höhe der Kunststoffbehälter falsch berechnet, sagte Wittmann.

Erstattet wurden wegen der Verstöße mehrere Anzeigen: Für die Tunnelsperrung sind 270 Euro und wegen der nicht ausreichend abgesenkten Ladung 60 Euro zu zahlen. Außerdem sind laut Wittmann etwa 200 Euro fällig, weil die polizeiliche Begleitung eingespart wurde, die kostenpflichtig ist. Es gebe immer wieder Lkw-Fahrer, die die Bestimmungen missachteten - aber nicht unbedingt aus Kalkül, sondern eher aus Fahrlässigkeit.

Allerdings könne es so an beiden Tunneln nicht weitergehen, es müsse bald "Abhilfe geschaffen werden", betonte der Polizeihauptkommissar. Für die technische Sicherheit der Bauwerke ist die Autobahndirektion Südbayern zuständig. Deren Sprecher Josef Seebacher glaubt, dass sich etliche Transportfirmen wohl noch an die neue automatische Höhenkontrolle gewöhnen müssen.

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