Essen ohne Reue:"Selber kochen macht zufrieden"

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Bleibt fit, indem sie bewusst einkauft, regionale Produkte nutzt und selber kocht und backt: Kreisbäuerin Anita Painhofer.

(Foto: Fuchs)

Kreisbäuerin Anita Painhofer erklärt, wie sie sich fit hält und trotzdem nicht auf Kuchen verzichten muss.

Interview von Blanche Mamer, Gilching

Für neue Vorschläge ist sie immer offen, und eigene Ideen setzt sie umgehend um: Der Kochkurs für Abiturienten "Schlaue Köpfe kochen selbst" war eines der gelungenen Projekte von Kreisbäuerin Anita Painhofer aus Gilching-Geisenbrunn. Da sie gut kocht, gern Kuchen backt, ihn auch gerne isst und trotzdem schlank bleibt, wollte die SZ von ihr wissen, wie sie das macht.

SZ: Raten Sie uns, was wir essen sollen, um fit zu werden.

Anita Painhofer: Keine Diät! Auf keinen Fall mit einer Diät in den Frühling starten. Das geht meistens schief. Von allem etwas weniger essen hilft. Und achtsam sein, das ist wichtig.

Achtsam sein?

Das heißt, auf die Ernährung zu achten, aber auch auf das Wohlbefinden. Wir haben alle genug zu essen, doch viele essen einfach zu viel. Wir müssen uns auch bemühen, das Richtige zu essen. Ich schaue, dass ich regional einkaufe und nur Gemüse und Obst der Saison verwende. Wozu brauche ich Erdbeeren oder Bananen, wenn ich noch genug Äpfel von der Ernte vom vergangenen Jahr habe? Ich brauche auch keinen frischen Kopfsalat aus Holland, solange es noch Wintergemüse von heimischen Feldern gibt, wie gelbe Rüben, Rannen oder Blaukraut.

Die wenigsten von uns haben Äpfel vom eigenen Baum.

Wenn man bewusst einkauft, findet man selbst im Supermarkt Obst aus der Region. Das ist nur ein Beispiel dafür, dass wir das Exotische nicht wirklich brauchen. Ich bin gerade dabei, einen feinen Apfelkuchen zu backen, den gibt es am Nachmittag zum Kaffee. Es ist mir wichtig, mit einer Freundin ein Stück Kuchen zu essen. Und davon werde ich weder dick noch unfit.

Können Sie uns Tipps geben, was wir essen sollen und dürfen, um schlank und fit zu bleiben?

Zum einen: Man muss nicht schlank sein, um fit zu sein. Wichtig ist, dass man sich mit sich selbst wohl fühlt. Wenn ich zum Beispiel abnehmen will und den ganzen Tag ans Essen denke, dann tut mir das nicht gut. Im Gegenteil, ich leide an Heißhunger, verschlinge am Abend viel zu viel und bin dann unglücklich. Ähnlich ist es mit dem Einkaufen. Wenn ich mit knurrendem Magen im Lebensmittelgeschäft stehe, kaufe ich viel zu viel und ganz unnütze Produkte ein. Zum Essen: Sie dürfen alles essen, aber weniger. Und Sie sollen selbst kochen, nicht einfach ein Fertiggericht in die Mikrowelle schieben. Die Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe, ohne die es bei industriell hergestellten Gerichten nicht geht, funktionieren als Hungermacher und bringen uns dazu, mehr zu essen, als gut ist. Kochen ist nicht so schwer und kostet auch nicht so viel Zeit. Zum Beispiel Kartoffeln, sie sind gesund und schnell gekocht oder gedämpft. Mit einem Dip aus Quark, Sauerrahm, ein paar Tropfen Öl und frischen Kräutern haben Sie ein köstliches Abendessen. Oder schneiden Sie Kartoffeln in ganz dünne Scheiben, geben Sie sie mit einem Löffel Olivenöl und getrockneten oder frischen Kräutern ins Backrohr, zum Schluss noch ein paar Salzkörner drauf - und Sie haben ganz köstliche gesunde Chips. Auch ein selbst gemachter Salat ist nicht viel Arbeit.

Bewusstes Kochen und Backen trägt dazu bei, fit zu bleiben?

Genau. Selber kochen oder backen macht zufrieden und hilft, sich fit zu halten.

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