Erling:Ein Kreisel für Andechs

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2014 will das Staatliche Bauamt Weilheim die Erlinger Ortsdurchfahrt sanieren. Die Gemeinde will die Bauarbeiten nutzen und die Straße für Fußgänger und Radfahrer sicherer gestalten.

Blanche Mamer

Andechs5000 Autofahrer sind im Durchschnitt täglich auf der Staatsstraße zwischen Starnberg und Herrsching unterwegs, und sie fahren alle durch Erling. Viele sind zu schnell, Fußgänger und Radfahrer haben das Nachsehen. Das will die Gemeinde Andechs ändern und die ganze Ortsdurchfahrt umgestalten, wenn das Staatliche Bauamt Weilheim die Staatsstraße 2014 von Grund auf saniert.

Somit muss die Gemeinde möglichst bald festlegen, welche Änderungen sie wünscht. Ein Kreisel am Ortseingang, beidseitige Schutzstreifen für Radfahrer an der Starnberger Straße, eine Neuordnung der zentralen Kreuzung an der alten Dorfschmiede und der Bau von drei Querungsinseln - das sind die wichtigsten Neuerungen, die Benjamin Neudert vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Herrsching am Dienstag im Andechser Gemeinderat vorstellte. "Das ist unsere Wunschplanung", sagte Bürgermeisterin Anna Neppel (Bürgergruppe). Der Entwurf sei schon ziemlich ausgereift, Änderungen aber noch möglich. "Es sind einige Grundstücke betroffen, es gab auch schon erste Gespräche mit den Eigentümern", sagte Neppel. Jedenfalls wird durch die Planung die Ortsdurchfahrt neu geordnet, das Tempo verlangsamt und Fußgänger und Radfahrer als Verkehrsteilnehmer ernst genommen.

Im Bereich der zentralen Kreuzung der Staatsstraße 2067 (Starnberger-/Herrschinger Straße) und der Andechser Straße (die zum Kloster führt) sind drei Querungshilfen für Fußgänger vorgesehen, eine in der Andechser- und zwei an der Starnberger Straße. Um ausreichend Platz dafür zu schaffen, muss die Kreuzung entzerrt werden. Das heißt, dass die Andechser Straße in Richtung Osten verschwenkt und der Kerschlacher Weg etwas nach Westen verschoben wird. Vor der Alten Schmiede entsteht so eine größere Freifläche. Die Inseln sollen jeweils vier Meter lang und 1,20 Meter breit werden. Um Platz für die Bushaltestelle zu schaffen und die Kurve etwas zu entschärfen, muss das alte gemeindeeigene Lehrerhaus, Andechser Straße 1, abgerissen werden. "Wir haben dort zwei Mieter, wir werden ihnen auf jeden Fall helfen, neue Wohnungen zu finden", so Neppel.

Am Ortseingang an der Einmündung der Kreisstraße aus Feldafing und der Staatsstraße ist ein Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 40 Metern vorgesehen. Das komme auch dem Fuß-und Radverkehr zugute, sagte Neudert. Derzeit endet der Radweg aus Starnberg an dieser Kreuzung. Weil zukünftig eine Radverbindung zwischen dem Starnberger See und dem Ammersee angestrebt wird, sollen nun, nach dem Vorbild von Berg, Schutzstreifen von jeweils 1,25 Meter für die Radfahrer geschaffen werden. "Hier hat der Radfahrer auf jeden Fall Vorfahrt. Im Begegnungsverkehr muss der Lastwagen oder Pkw hinter dem Radfahrer bleiben", so Neudert. Vorgesehen sind zwei verschieden breite Gehwege von 1,75 (benutzungspflichtig) und 0,60 Meter Breite. Es bleibt eine Fahrbahnbreite von 4,50 Meter. Parken ist verboten.

Die Fraktionssprecher signalisierten Zustimmung. Nun muss das Ingenieurbüro Kosten und eventuelle Fördergelder ermitteln. "Sollten Haushaltsmittel zur Verfügung stehen, werden wir so schnell wie möglich, also April/Mai 2014, mit den Arbeiten beginnen. Denkbar wäre aber auch, das Bauvorhaben in mehrere Abschnitte zu unterteilen", sagte Stephanie Kürmeier, Baurätin beim Straßenbauamt Weilheim.

© SZ vom 21.02.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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