Erfolgreiche Suchaktion:Happy End im Hunde-Drama

Hündin Nudels und Simon Poschenrieder

"Mein Goldschatz": Simon P. ist glücklich, seine Nudels wieder bei sich zu haben.

(Foto: privat)

Simon P. hat seine nach einem Unfall vermisste Hündin wieder. Zwei Tage hat der Hufschmied im Wald gezeltet, um "Nudels" zu finden, die aus dem Auto geschleudert worden war.

Von Katharina Schmid, Höhenrain

"Nudels ist da." Mit diesen drei schlichten Worten teilte Simon P. am Donnerstagabend auf Facebook mit, dass seine vermisste Hündin namens Nudels wieder aufgetaucht ist. Im Gespräch mit der SZ drückte er seine Freude am Freitag deutlich überschwänglicher aus: "Sie ist mein Lieblingshund, mein Goldschatz. Und sie weicht mir nicht von der Seite, seit sie wieder da ist." Alles Materielle, der Totalschaden, der an seinem Kleintransporter bei dem schweren Unfall am Dienstag auf der Garmischer Autobahn entstanden war, sei ihm viel weniger wichtig, als dass es seiner Hündin gut gehe. Kurzzeitig habe er die Hoffnung schon aufgegeben gehabt, da sei er "ganz schön frustriert" gewesen, "dass wir uns so trennen", erzählt P. Schließlich besitze er die elfjährige Hündin schon seit ihrer Geburt.

Am Dienstag gegen Mittag war der 52-jährige Hufschmied aus Eurasburg auf der Autobahn zwischen der Raststätte Höhenrain und Schäftlarn schwer verunglückt. Sein Kleintransporter hatte sich überschlagen, seine Hündin Nudels war dabei durch das Fenster aus dem Auto geschleudert worden und seitdem verschwunden. Zwei Tage lang suchte P. nach Nudels, er verbrachte die wenigen Stunden, die er schlief, in einem Zelt auf einer Wiese in der Nähe der Unfallstelle. Bei der Suche habe er sich streng an die Ratschläge eines Hundeführers des Suchhundezentrums K 9 gehalten. Dort habe man zu ihm gesagt, "dass nicht ich den Hund finden werde, sondern der Hund mich." Deshalb habe er Geruchsfährten ausgelegt, indem er in der Nähe der Unfallstelle durch Wälder wanderte, in der Hoffnung, dass seine Hündin ihn suchen und finden würde.

Genauso kam es schließlich. Am Donnerstagabend gegen 19 Uhr wurde P. für seine Ausdauer belohnt. Er habe mit einem Freund in der Nähe seines Zeltplatzes gestanden, als dieser sagte: "Da schau, der schwarze Punkt auf der Wiese, das ist dein Hund." Und tatsächlich. Da saß Nudels im Gras, bewegte sich zuerst zögerlich auf ihn zu, verschwand noch einmal kurz im Wald, bevor sie ihn erkannte. Dann sei sie "wie eine Rakete" auf ihn zugeschossen. Nudels gehe es gut, sagt P., sie sei "topfit, vielleicht ein bisschen dünner und sie schläft die ganze Zeit, seit ich sie gefunden habe". Zum Tierarzt wolle er dennoch mit ihr, zur Kontrolle.

Über Facebook hatte P. nach seinem Unfall um Hilfe bei der Suche nach seiner Hündin gebeten. Die Hinweise und Ratschläge, die er bekommen habe, hätten ihn "völlig überfordert". Es seien in den vergangenen Tagen Anrufe, Nachrichten auf sein Handy und E-Mails "im Sekundentakt" bei ihm eingetroffen. Er habe aufgegeben, sie zu lesen. Und, gesteht er, er habe sich schon auch gefragt: "Gibt's denn eigentlich nichts Wichtigeres auf der Welt?"

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