Entwurf präsentiert:Bauen in Maßen

Andechs stellt neuen Flächennutzungsplan vor

Von Ute Pröttel, Andechs

Der neue Flächennutzungsplan (FNP) für die Gemeinde Andechs weist 15,4 Hektar Land für Neubauprojekte aus. Zwei Drittel davon verfügen bereits über Baurecht. Seit eineinhalb Jahren beschäftigt man sich in Andechs mit der Erstellung eines neuen FNP. Nach offenen Bürgerwerkstätten in den drei Gemeindeteilen sowie Ortsbegehungen des Gemeinderates unter Ausschluss der Öffentlichkeit präsentierte die Gemeinde zusammen mit dem Planungsverband äußerer Wirtschaftsraum München und dem Landschaftsplaner für die Gemeinde Andechs den Entwurf des neuen FNP erstmals der Öffentlichkeit. Gut zwanzig Zuhörer waren in die Gemeinderatsitzung gekommen. Noch können die Bürger Anregungen, Wünsche und Bedenken einbringen. Auch öffentliche Stellen wie die Untere Naturschutzbehörde und das Wasserwirtschaftsamt sind am Verfahren beteiligt.

Insgesamt 64 Standorte wurden unter die Lupe genommen. Dabei wurden auch Ausweisungswünsche von Grundstückseigentümern berücksichtigt, die sich aus den vorangegangenen Bürgerbefragungen oder aus Bauvoranfragen ergeben hatten. Nicht alle finden Einzug in den FNP. So sieht der in Machtlfing zwar die Erweiterung des Wohngebietes am Reischberg Richtung Norden und Westen vor, bezieht allerdings ein seit mehr als 20 Jahren bestehendes Wohnhaus mit den umliegenden Flächen nicht mit ein. Dort gilt ebenso wie für die Häuser auf der Erlinger Höhe Bestandschutz aber keine Möglichkeit, neues Baurecht zu bekommen. Christian Schwander vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München führt einen verrohrten Bach an dieser Stelle ins Feld und argumentiert mit aufwendigen Ausgleichsmaßnahmen, sollte das Wohngebiet am Reischberg noch weiter Richtung Westen entwickelt werden.

In Erling gibt es jeweils fünf Anpassungen und fünf Neuausweisungen: So wird die bisher als Grünland ausgewiesene Stadlerwiese künftig Wohnbaufläche, südlich des Kreuzweges wird am St.-Elisabeth-Weg eine Fläche von etwa 1,1 Hektar neu als Grünland mit dem Zweck "Gemeinbedarf" ausgewiesen. Am Soag-Berg sieht der FNP eine weitere Baureihe Richtung Süden vor. Nördlich der Münchner Straße wird künftig eine zweireihige Bebauung möglich sein.

Auch der Entwicklung um Frieding Nord trägt der FNP Rechnung. Am Riedweg soll die Straße Richtung Scheuertalstraße fortgeführt werden. Nördlich des Pankrazwegs sieht das neue Regelwerk eine einreihige Baureihe vor. Auch der Landschaftsplan wurde auf den neusten Stand gebracht. Abholzungen, wandernde Kiesgruben und Biotope eingetragen. Gemeinderat Peter Eberl (SPD) regte an, auch Konzentrationsflächen für den Kiesabbau auszuweisen. Vor dem Hintergrund einer Studie des Planungsverbands, die am selben Tag in Dachau präsentiert wurde und die feststellt, dass dem Großraum München der Baugrund ausgehe, bleiben die Änderungsvorschläge des Planungsverbands moderat. Schwander selbst nannte sie "restriktiv".

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