Entwurf:Neue Wohnungen

Wörthsee

Architekt Bettsteller stellt seinen Entwurf für die Wohngebäude vor.

(Foto: OH)

In Wörthsee entsteht an der Kuckuckstraße eine Anlage mit 30 Einheiten

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Die Gemeinde Wörthsee und der Verband Wohnen tun etwas gegen die Wohnungsnot. An der Kuckuckstraße im Ortsteil Steinebach werden 30 Wohnungen entstehen. In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch stellten Wolfgang Robl vom Verband und Architekt Florian Bettsteller einen ersten Entwurf für die Anlage vor, die aus vier Gebäuden besteht.

Das Grundstück, auf dem die öffentlich geförderten Wohnungen entstehen werden, ist nicht einfach zu bebauen. Es steigt steil an bis zum Friedhof Buchteil und steht voller Bäume und Büsche. Die wertvollsten sollen auf jeden Fall erhalten bleiben, sagte Bettsteller. Er legte den Gemeinderäten mehrere Varianten vor. Am besten gefiel die U-Form: Ein Gebäude an der Straße, zwei links und eines rechts nach hinten versetzt - alle dreigeschossig. So wird eine Hofsituation geschaffen, die gut ankam. Geplant sind auf dem 2000 Quadratmeter großen Areal je zwölf Zwei- und Drei-Zimmer- sowie sechs Vier-Zimmer-Wohnungen. Sie sind zwischen 54 und 88 Quadratmeter groß. Die Miete ist gestaffelt und beträgt je nach Einkommen 5,50, 7,50 oder zehn Euro pro Quadratmeter.

Diskutiert wurde über die Anzahl der Stellplätze. Geplant ist eine Tiefgarage mit 30 Plätzen. Zu wenig, meinten einige Gemeinderäte, habe heute doch fast jede Familie zwei Autos. "Nicht unsere Klientel", sagte Robl. In den Häusern des Verbands gebe es "immer erhebliche Leerstände in den Tiefgaragen". Viele Mieter könnten oder wollten sich die Stellplatzmiete in Höhe von monatlich 40 Euro nicht leisten. Ganz abgesehen von den Baukosten pro Tiefgaragenplatz: Die liegen mittlerweile bei etwa 32 000 Euro. Robls Fazit: "Ich baue lieber Wohnungen als Parkplätze." Ins Gespräch gebracht wurde auch ein Abstellplatz mit Stromanschluss für ein Elektroauto, das eventuell sogar gemeinschaftlich genutzt werden könne. Doch Robl dämpfte den Enthusiasmus. Er sei absolut für Elektroautos, sagte er, "aber für unsere Mieter ist die Zeit für Carsharing noch nicht reif".

Keine Unterstützung fand CSU-Gemeinderat Roman Dittrich mit seinem Vorschlag, trotz des "städtebaulich charmanten Entwurfs" nur 24 Wohnungen zu bauen. Zum einen wegen der Problematik der Stellplätze, zum anderen befürchtete er, die Gemeinde würde sich mit diesen 30 Wohnungen, dem geplanten Bau von Genossenschaftswohnungen und vielleicht eines Tages mit einem Einheimischenmodell "überfrachten".

Seine Kollegen widersprachen. "Wir brauchen 30 Wohnungen ", sagte Gerald Grobbel (Grüne). "Ich bin froh über die 30", stimmte Franz Polz (CSU-Fraktion) zu. Er konnte auch die Forderung von Thomas Bernhard (Freie Wähler) nicht nachvollziehen, der für kleinere Wohnungen und zusätzliche Ein-Zimmer-Appartements plädierte. Für Familien seien vier Zimmer optimal, meinte er.

Bernhard stimmte dann als einziger gegen die vorgestellte Variante. Nun muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Vergeben werden die Wohnungen über die Gemeinde. Sie muss ihren Bedarf beim Verband anmelden.

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