Discounter:Aldi will zurück nach Gilching

Aldi gibt nicht auf: Der Discounter will weiter ein Logistikzentrum am Rande der Autobahn nach Lindau bauen. Doch die Gemeinde Gilching ist dagegen.

Christian Deussing

Der Aldi-Konzern hat seine Pläne, neben dem Gewerbegebiet Süd auf Gilchinger und Gautinger Flur sein Logistikzentrum zu bauen, nun doch nicht aufgegeben: Das Unternehmen ist nicht aus dem Kaufvertrag mit der Familie Stürzer ausgestiegen und will einen neuen Anlauf unternehmen. Das bestätigte am Dienstagabend Wolfgang Stürzer, Geschäftsführer des Gilchinger Gewerbeparks an der Lindauer Autobahn. Er hofft, gemeinsam mit den Freien Wählern, die das zentrale Warenlager als lukratives Steuergeschenk begrüßen, das bisherige Veto der Gemeinde Gilching zu überwinden.

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Aldi plant den Bau eines Logistikzentrums in Gilching.

(Foto: DPA)

Stürzer und Michael Klöter, Projektleiter bei Aldi Süd, nutzten eine Einladung der Freien Wählern in Gilching, um mit den Gegnern des 49.000 Quadratmeter großen Logistikzentrums abzurechnen.So sei das Vorhaben durch "Emotionen und gestreute Fehlinformationen zerschlagen" worden, auch Neid habe bei der Absage eine Rolle gespielt, erklärten sie. Zudem seien die Hightech-Firmen, die sich im Gewerbegebiet ansiedeln wollen, gegen das Projekt "aufgewiegelt" worden. Die Verkehrsbelastung durch Aldi-Laster sei "homöopathisch", überdies werde der Wald keineswegs gerodet und kaum angetastet, betonte Klöter.

Der Aldi-Prokurist wunderte sich auch über den Beschluss des Gilchinger Gemeinderats, südlich des Gewerbegebiets keine Bebauung zu genehmigen, um ein "Erholungsgebiet" zu erhalten. "Welche Kinder spielen denn zwischen Flughafen und Autobahn oder wer geht dort spazieren", fragte sich Klöter. Und: Nicht nur Gauting, sondern auch der Landrat, Planungsverband und die Regierung von Oberbayern seien für das Logistikzentrum auf dieser Fläche. Geschäftspartner Stürzer ergänzte, dass auch die Staatskanzlei die Gilchinger Ablehnung nicht verstehe. Unverständnis zeige zudem die Bevölkerung, sagte FW-Fraktionschef Thomas Reich. Dieser führte auch an , dass im Landkreis Starnberg geringqualifizierte Arbeitsplätze fehlten.

Wie berichtet, will Aldi auf dem Dach seines Warenlagers eine 30.000 Quadratmeter große Photovoltaikanlage installieren. Das wäre die größte im Fünfseenland, so der Aldi- Manager, der weiterhin parallel Pläne verfolgt. Nämlich das Projekt komplett auf Gautinger Flur zu errichten - entweder mit der Zufahrt Dornierstraße oder weiter südlich von der Staatsstraße aus, die nach Unterbrunn führt.

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