Dießen/Starnberg:Dießen nimmt Flüchtlinge auf

Auch im Landkreis Starnberg sollen neue Asylbewerber unterkommen

Der Ansturm wird am Rosenmontag erwartet: 50 weitere Asylbewerber muss die Marktgemeinde Dießen dann aufnehmen, bislang sind im Gemeindegebiet 25 Flüchtlinge untergebracht. Die Neuankömmlinge erhalten ihre Quartiere im ehemaligen Drogentherapiezentrum des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in Bischofsried - einem isolierten Weiler mit fünf Häusern drei Kilometer westlich vom Dießener Ortskern. Das BRK hat an den vier Häuser der Therapieeinrichtung kleinere Renovierungen vorgenommen und drei zusätzliche Küchen eingebaut. Auch die Gemeinde und das Landratsamt Landsberg und haben sich so weit wie möglich vorbereitet. In der vergangenen Woche luden sie kurzfristig zu einer Informationsveranstaltung in Dießen ein.

Aus welchen Ländern die Flüchtlinge kommen werden, wurde nicht bekannt gegeben - immerhin erfuhr die Marktgemeinde aber, dass auch drei Familien darunter sind und zwei Kinder täglich mit dem Taxi zur Schule gebracht werden müssen. Um auch den Flüchtlingen eine Möglichkeit zu geben, in Dießen einzukaufen, Arztbesuche oder andere Besorgungen zu machen, wird je eine Ortsbuslinie vor- und nachmittags durch Bischofsried umgeleitet. Außerdem hofft der Helferkreis vom Netzwerk Asyl auf gespendete Fahrräder. Bereits am Aschermittwoch laden die BRK-Mitarbeiterinnen Karla Schönebeck und Michaela Zeilmeir von 18.30 Uhr an zu einem Abend der offenen Tür in Bischofsried ein. Dabei sind vor allem weitere ehrenamtliche Paten willkommen, die etwa mit Deutschkursen die Flüchtlinge unterstützen wollen.

Bei der Infoveranstaltung berichtete Landrat Thomas Eichinger, dass bislang 545 Flüchtlinge im Landkreis Landsberg untergebracht sind. Bis zum Ende des Jahres rechnet er mit mehr als 1000 Asylbewerbern. In kurzfristigen Notlagen müssten auch Schulen oder Sporthallen als Unterkunft dienen.

Auch im Landkreis Starnberg ist man auf neue Asylbewerber eingestellt. Im Winter-Notfallplan ist weiterhin das frühere Firmengelände in Feldafing vorgesehen. Man wünsche sich aber von der Regierung von Oberbayern, diesmal "rechtzeitig" von der Ankunft der Flüchtlinge zu erfahren, so Landratsamtssprecher Stefan Diebl. Eine weitere Option ist das ehemalige Schwesternwohnheim in Breitbrunn für 75 Asylbewerber, das auch als Gemeinschaftsunterkunft für einen längeren Zeitraum dienen könnte.

Ein weiteres Areal steht in der Petersbrunner Straße im Starnberger Gewerbegebiet zur Debatte. Die Fläche in recht zentraler Lage mit guter Busanbindung hatte die Stadt Starnberg bereits vor Monaten dem Landkreis als langfristige Wohncontainer-Unterkunft angeboten. Derzeit prüft das Sozialministerium diese Lösung.

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