Spurensuche im Unterholz:Hund rettet Hund

Spurensuche im Unterholz: Glückliches Wiedersehen: Elmar Wepper mit seinem Ferdi und Alexandra Grunow mit einem Suchhund.

Glückliches Wiedersehen: Elmar Wepper mit seinem Ferdi und Alexandra Grunow mit einem Suchhund.

(Foto: oh)

Ausreißer nach zwei Tagen im Wald gefunden. Auch Elmar Wepper nimmt die Dienste der Fährtensucher in Anspruch

Von Michael Berzl, Dießen/Planegg

Hinter Daniela Dietrich und Bernd Schilp aus Riederau am Ammersee liegen schlimme Stunden. Zwei Tage haben sie um das Leben ihres Hundes gebangt. Die Suchhundestaffel von Alexandrat Grunow hat den sizilianischen Mischling "Spot" dann gefunden. Auch der Schauspieler Elmar Wepper hat die Fährten-Fahnder schon eingeschaltet, nachdem sein "Ferdi" mehr als eine Woche bei Planegg gestreunt hatte.

Den anderthalbjährigen "Spot" hatte in der vergangenen Woche beim Gassigehen der Jagdtrieb gepackt. Mit Geschirr und einer fünf Meter langen Leine verschwand der junge Rüde im Wald. Alles Rufen half nichts. In der Not verständigte die Familie das K-9 Suchhundezentrum in Pürgen, das vermisste Tiere wurde anhand des Geruchs aufgespürt. Diesmal reichte eine Duftmarke an einer Hausmauer, die mit einer Kompresse aufgenommen wurde. Die Tierärztin Andrea Thiess-Blanke aus Gräfelfing und ihr Terrier-Mix Rommy folgten der Spur tief in den Wald. Dort hing der Ausreißer mit seiner Leine zwischen zwei Bäumen fest.

Ähnliche Erfahrungen nach einer noch viel längeren Zeit des Bangens haben der Schauspieler Elmar Wepper und seine Frau Anita gemacht. Ihr einjähriger bulgarischen Mischlingshund, den sie gerade erst aus dem Tierheim geholt hatten, war neun Tage verschollen. Dank des Haustierregisters "Tasso" und des Einsatzes von K 9 fand auch dieser Ausflug im April ein glückliches Ende. Zeitweise waren drei Suchhunde im Einsatz. Fast zehn Kilometer von seinem Zuhause tief im Wald fanden sie die erste Spur. Schließlich tauchte Ferdi auf einem Reiterhof auf, wurde dort gefüttert, damit er Zutrauen fasst und konnte wieder eingefangen werden. "Etwa 80 Prozent der Hunde, die vermisst werden, kommen aus dem Auslandstierschutz und sind gerade erst bei ihren neuen Familien angekommen", erklärt K 9-Gründerin Alexandra Grunow. "Sie sind verschreckt und überfordert und werden oft nicht ausreichend gesichert."

Die Weppers sind nicht die einzigen, denen so etwas passiert. Mehr als 300 000 Tiere werden jedes Jahr in Deutschland als vermisst gemeldet, weiß Philip McCreight vom Verein Tasso, mit dessen Datenbank in 60 000 Fällen pro Jahr Halter und Tier wieder zusammenfinden. Wie K 9 und Tasso arbeiten, ist in einer deutschlandweiten Vortragsreihe zu erfahren, die Mitte Juni beginnt.

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