Dießen:Wolfsgasse wird zum Bürgerbegehren

Die Anwohner der Wolfsgasse in Dießen wollen sich mit einem Bürgerbegehren gegen den Ausbau ihrer kleinen Straße wehren. Sie empfinden den Plan, den der Gemeinderat beschlossen hat, als überdimensioniert, und der Bürgermeister soll sich an den Kosten beteiligen. Herbert Kirsch besitzt ein Anwesen am Ende der Straße, das im Außenbereich liegt, so dass er nichts bezahlen muss. Ein Bürgerbegehren sei das einzige Mittel, um den Bau zu stoppen, sagte Andreas Hendrich, der Sprecher der Interessengemeinschaft Wolfsgasse, zur SZ. Allerdings muss die Bürgerinitiative erst noch eine geeignete Formulierung finden. Ein erster Versuch ist gescheitert. Das Bürgerbegehren in der Form sei "nicht zulässig", sagte Erich Neugebauer, Leiter des Hauptamtes im Rathaus. Man habe den Vordruck von der IG erhalten und an die Kommunalaufsicht im Landratsamt weitergeleitet. Die Behörde habe die Zustimmung nicht erteilt. Die Ablehnung wird jetzt geprüft und gegebenenfalls eine neue Formulierung eingereicht. Laut Hendrich haben die Anwohner vorerst keine andere Chance, um den Straßenbau zu verhindern. Erst nach dem Ausbau, wenn die Kommune die Kostenbescheide verschickt, können Anwohner Widerspruch einlegen und klagen. Der IG gehe es darum, den Ausbau so zu gestalten, dass der dörfliche Charakter der kleinen Gasse im Ortsteil Sankt Georgen erhalten bleibt, mit schmaler Fahrbahn und Bepflanzungen. Der Gemeinderat will dagegen mehr Asphalt und Granitsteine. "Der Gemeinderat ist nicht dialogbereit", kritisiert Hendrich. Die Anwohner anderer Straßen in Dießen stünden vor ähnlichen Problemen. Insofern sei die Wolfsgasse ein Präzedenzfall.

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