Planung für Kiosk zugestimmt:Im Stil der Fischerhütten

Kiosk

Der Kiosk (links) soll Kunstpavillon und Fischerhütten nicht die Schau stehlen - und ist doch mit den asymmetrischen, begrünten Giebeldächern markant.

(Foto: oh)

Die Pläne für den neuen Kiosk in den Dießener Seeanlagen treffen im Gemeinderat auf einhellige Zustimmung. Der 229 000 Euro teure, holzverschalte Bau soll bereits zum nächsten Töpfermarkt den Betrieb aufnehmen

Von Armin Greune, Dießen

Der neue Kiosk in den Seeanlagen wird als "zeitgenössische Interpretation" der charakteristischen Dießener Fischerhütten gestaltet. So drückte es Architektin Valerie Spalding in der jüngsten Dießener Gemeinderatssitzung bei der Vorstellung ihrer Planung des kleinen Dreispänners mit Satteldächern aus. Ihr Entwurf, der eine individuelle, asymmetrische Dachkontur mit einer traditionellen Holzfassade kombiniert, fand einhellig Zustimmung und viel Beifall: "Wir bekommen einen Kiosk, wie es noch keinen zweiten gibt", meinte etwa Bürgermeister Herbert Kirsch.

Er hofft, dass der Neubau zum nächsten Töpfermarkt fertig gestellt ist. Die Gemeinde rechnet mit Baukosten von insgesamt 229 000 Euro und erwartet einen Zuschuss der Städtebauförderung - dazu wurde die Planung wurde bereits vorab mit der Regierung von Oberbayern abgestimmt. Für den vor einem Jahr abgebrannten Kiosk - der derzeit noch durch einen provisorischen Container vertreten wird - soll ein knapp 16 Meter langer und 4,5 Meter breiter Neubau errichtet werden. Die Firsthöhen betragen 3,60 bis 4,40 Meter. Wie die drei, unterschiedlich geneigten Satteldächer nahelegen, sind darunter drei verschiedene Funktionen untergebracht: Im südlichen Gebäudeteil soll der Kiosk entstehen, der mit 49 Quadratmeter Grundfläche (einschließlich Lager) nur drei Quadratmeter größer als der Vorgängerbau ausfällt - denn eigentlich besteht in den Seeanlagen striktes Bauverbot. Mittig schließt sich das Lager an, das dritte Häuschen enthält die Mülltonnen und WCs (je eins für Kioskpersonal und Gäste).

Das Ensemble wird auf allen Seiten von einem umlaufenden Podest gesäumt, das über zwei Rampen auch für Rollstuhlfahrer erreichbar sein wird. Als Fundament dient darunter eine 1,20 Meter tief in den Boden versenkte Betonmauer entlang der vier Gebäudefronten. Eine betonierte Bodenwanne soll Hochwasserschäden vorbeugen, außerdem erhält die senkrechte Holzverschalung eine Fuge in 60 Zentimeter Höhe damit sie eventuell leichter ausgetauscht werden kann - die Seeanlagen am Mühlbachauslauf stehen mittlerweile fast jedes Jahr einmal unter Wasser. Die drei Giebeldächer will Spalding begrünen, um den Kiosk optisch in den mit Bäumen bestandenen Bahndamm dahinter zu integrieren.

Überhaupt soll sich angesichts des denkmalgeschützten Kunstpavillons nebenan und der pittoresken Fischerhütten am Ammersee "das Gebäude gestalterisch zurücknehmen", fand die Planerin. Die Stadel am Ufer dienten ihr als Inspiration, allerdings sieht ihr Entwurf keine Dachüberstände vor. Der Verkaufsbereich erhält ein großes Fenster über die gesamte Breite des Kiosks, dessen Laden nach oben geklappt wird und als Regenschutz dienen kann. Auf eine Markise oder Pergola wurde bewusst verzichtet, "was die planerische Qualität ausmacht", fand Michael Behrendt (UBV): "Es ist ja kein Café, sondern ein Kiosk." Stephan Wilkening (Grüne) erkundigte danach, ob das Gebäude winterfest wird. Es soll eine Dämmung erhalten, muss aber nicht der Energieeinsparverordnung entsprechen. Der Kiosk soll von März bis Oktober betrieben werden, die Toilettenanlage bleibt eventuell länger geöffnet.

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