Dießen:Die Zwei-Millionen-Euro-Mauer

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Die Mauer zum Ammersee an der auch an einem November-Dienstag beliebten Uferpromenade müsste ohnehin saniert werden. Im Rahmen der Umgestaltung der Dießener Seeanlagen soll sie noch an Aufenthalts-Attraktivität gewinnen. (Foto: Arlet Ulfers)

die Gemeinde will die Seeanlagen das Ufer mit Sitzstufen versehen

Von Armin Greune, Dießen

Die Planungen für die Umgestaltung der Seeanlagen in Dießen schreiten voran: Zunächst soll der neue Kiosk an der Bahnunterführung errichtet werden, doch dann ist der Neubau der Ufermauer nördlich und südlich der Mühlbachmündung die dringlichste Aufgabe. Im Frühjahr des kommenden Jahres soll dafür die Baugenehmigung eingereicht werden, danach kann die Ausschreibung für die Arbeiten in die Wege geleitet werden.

2019 könnte man dann mit den voraussichtlich zwei Jahre lang währenden Arbeiten beginnen. Die Kosten für den Mauerbau alleine werden derzeit auf knapp zwei Millionen Euro brutto geschätzt. Basierend auf den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung im April dieses Jahres stellten Valerie Spalding und Ursula Hochrein kürzlich im Dießener Gemeinderat ihre Entwurfsplanung für die Seeanlagen vor. Sie wurde am Ende von den Gemeinderäten einstimmig abgesegnet. Demnach sind entlang des Ufers zwischen Dampfersteg und Mühlbach befestigte Sitzstufen aus Stein vorgesehen, deren Reihen mehrfach unterbrochen werden.

Südlich des Mühlbachs vor der Boxleranlage sollen zwischen den lockerer gruppierten Sitzgelegenheiten mehr Grünflächen eingeplant und eventuell auch kleinere Bäume als Schattenspender gepflanzt werden. Ursprünglich stand auch eine lediglich aus bepflanzten Steinmatratzen bestehende Uferbefestigung zur Debatte, die nicht zu betreten gewesen wäre - dies lehnten die Gemeinderäte jedoch einhellig ab.

Wie Spalding erläuterte, müsse bei den Betonfundamenten im Wasser mit Spundwänden gearbeitet werden, was die Kosten in die Höhe treibe. Der Bau könne in zwei Abschnitten erfolgen, 2019 sollte in der Boxleranlage damit begonnen werden. Bürgermeister Herbert Kirsch wies auf die Dringlichkeit hin, da die bestehende Ufermauer "nicht mehr verkehrssicher" sei.

Eine Vorentscheidung traf der Gemeinderat auch zum Ersatzbau für die "Rialtobrücke" über den Mühlbach. Statt der erst anvisierten Breite von sechs Metern sind nun lediglich 4,30 Meter geplant - immerhin 1,80 Meter mehr als beim bestehenden Überweg. Die 13 Meter lange neue Brücke soll für 15 Tonnen Gewicht zugelassen sein, damit sie auch Bauhof-Lkws befahren können. Unter mehreren Varianten wählte der Gemeinderat einen relativ kostengünstigen monolithischen Betonunterbau für voraussichtlich 220 000 Euro; eine Stahlkonstruktion hätte sich auf 310 000 Euro belaufen. Bei der Fußgänger- und Radfahrüberführung an den Bahngleisen will man sich auf eine Sanierung für geschätzte 126 000 Euro beschränken. Falls allerdings zusätzlich auch die Widerlager ersetzt werden müssten, wäre ein kompletter Neubau fällig.

© SZ vom 15.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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